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Bundesgeschäftsstelle Landesbausparkassen (LBS)

LBS sehen Trendwende bereits 2007
Nachfrage nach Gebrauchtimmobilien steigt fast überall
Noch keine Anzeichen für Erholung des Neubaus
Preisanstieg voraussichtlich ab 2008

Berlin (ots)

- Regionale Differenzierung schreitet voran
BERLIN - Nach einer zehnjährigen Schwächeperiode sehen die 
Wohnungsmarktexperten der Landesbausparkassen (LBS) jetzt Anzeichen 
für eine Trendwende auf den deutschen Wohnungsmärkten. Die Nachfrage 
nach gebrauchten Eigenheimen und Eigentumswohnungen nehme bereits 
spürbar zu. Die Preise stiegen deshalb demnächst merklich an, zumal 
noch keine Anzeichen für eine Angebotsausweitung durch Neubau 
erkennbar seien. Dies sind die wichtigsten Kernaussagen der 
Wohnungsmarktanalyse 2007, die LBS-Verbandsdirektor Hartwig Hamm 
heute in Berlin vorgestellt hat.
Basis der Veröffentlichung ist die aktuelle Umfrage bei den 
LBS-Immobiliengesellschaften (LBS-I) und Sparkassen. Mit mehr als 
23.000 vermittelten Objekten im Wert von über 3,5 Milliarden Euro 
(2006) sind die Immobilientöchter der Landesbausparkassen unverändert
die größte Maklergruppe Deutschlands. Ihre Fachleute berichten 
jeweils im Frühjahr über die aktuelle Angebots-, Nachfrage- und 
Preissituation für die wichtigsten Wohnungsmarktsegmente in über 630 
Städten Deutschlands.
Auch die aktuellen Daten bestätigen die enormen Unterschiede bei 
den Preis bestimmenden Faktoren für Wohneigentum. Regional laute 
unverändert die Faustformel: "Höherer Wohlstand, höhere Preise". So 
seien etwa in den wirtschaftsstarken Ballungsräumen, nicht nur in 
München und Stuttgart, Wohnungen wieder Mangelware geworden. An 
anderer Stelle, insbesondere in strukturschwachen Gebieten West- wie 
Ostdeutschlands, sei das Bild dagegen nach wie vor differenzierter: 
Immer noch Leerstand bei schlechten (Miet-)Objekten, aber durchaus 
spürbare Nachfrage nach attraktiven, bezahlbaren Häusern.
Auch in diesem Jahr bestätigt die LBS-Analyse, dass gebrauchte 
frei stehende Einfamilienhäuser auf der Beliebtheitsskala ganz oben 
rangieren. Familiengerechte Wohnbedingungen mit einer in der Regel 
ansprechenden, "gewachsenen" Umgebung machen sie auch für jüngere 
Nachfrager attraktiv, die im Neubau kein ausreichendes Angebot mehr 
vorfinden. An der Spitze der bundesdeutschen Preisskala liegt laut 
LBS-Immobilienspiegel - wie schon im Vorjahr - die hessische 
Landeshauptstadt Wiesbaden (mit 800.000 Euro für das typische 
Bestandsobjekt). Auf Platz 2 folgt München (mit 650.000 Euro) vor 
Konstanz (580.000 Euro) sowie Heidelberg (530.000 Euro).
Annähernd eine halbe Million Euro kosten die Objekte in anderen 
west- und südwestdeutschen Großstädten wie Essen (500.000 Euro), 
Frankfurt (490.000 Euro), Stuttgart (480.000 Euro) und Düsseldorf 
(450.000 Euro). Die teilweise erhebliche Attraktivität der 
Umlandgemeinden zeigt sich daran, dass die Objekte in 
Taunus-Vorstädten wie Bad Homburg und Hofheim mit 600.000 Euro 20 
Prozent teurer sind als in Frankfurt selbst. Auf der anderen Seite 
ist das Preisniveau in Bremen mit 220.000 Euro für eine Großstadt in 
dieser Größenordnung durchaus moderat. In manchen norddeutschen 
Großstädten wie Hildesheim (mit 170.000 Euro) liegt es noch einmal 
deutlich niedriger, in ostdeutschen Städten wie Halle oder Gera (mit 
130.000 Euro) finden sich sogar ausgesprochen gut bezahlbare 
Einfamilienhäuser.
Noch keine Markterholung sehen die LBS-Experten hingegen beim 
Neubau von Reiheneigenheimen. Hier gehen sie unverändert von einer 
rückläufigen Nachfrage aus, die mit einer weiteren Abschwächung der 
Neubautätigkeit verbunden sei, insbesondere in Ost- und 
Norddeutschland. Hier mache sich gerade bei Familien offenbar die 
Abschaffung der Eigenheimzulage bemerkbar. "An zu hohen Preisen kann 
die Neubauschwäche unserer Einschätzung nach jedenfalls nicht 
liegen", sagte der LBS-Verbandsdirektor. Denn in Westdeutschland 
bewegen sich die Preise im Durchschnitt für neue Reihenhäuser in 
Groß- und Mittelstädten bei rund 200.000 Euro, im Osten und Norden 
sogar nur bei 130.000 bis 160.000 Euro. Lediglich in den süddeutschen
Großstädten signalisiere der Durchschnittspreis von 270.000 Euro die 
vielerorts vorhandenen Engpässe.
Insgesamt gibt es laut LBS-Analyse ähnliche regionale Unterschiede
auch bei gebrauchten Reihenhäusern. Im Schnitt würden sie gegenüber 
Neubauten einen Preisvorteil von 10 bis 20 Prozent aufweisen. Mit 
Ausnahme Ostdeutschlands wachse hier allerdings erstmals wieder 
vielfach die Nachfrage nach entsprechenden Objekten.
Bei neuen Eigentumswohnungen erwarten die LBS-Experten vielerorts 
eine Stabilisierung von Angebot, Nachfrage und Preisen. Im 
wesentlichen entstünden sie an touristisch interessanten Standorten 
sowie in den Ballungsräumen. Dort gelte Stockwerkseigentum als 
geeignete, preisgünstigere Alternative für die knappen 
Eigenheimangebote. Die Quadratmeterpreise liegen in der Spitze 
unverändert bei 3.250 Euro (in Garmisch-Partenkirchen), gefolgt von 
Starnberg (3.100 Euro). München, die Großstadt mit dem höchsten 
Preisniveau für Eigentumswohnungen, liegt mit 3.000 Euro auf dem 
gleichen Niveau wie die Bodensee-Stadt Überlingen.
Ruhrgebietsmetropolen wie Duisburg, Essen oder Dortmund weisen 
allerdings genauso wie die norddeutschen Zentren Bremen und Hannover 
mit 1.600 bis 1.850 Euro pro Quadratmeter ein deutlich niedrigeres 
Preisniveau auf.
Bei gebrauchten Eigentumswohnungen stellen die LBS-Experten mit 
Ausnahme des Nordens eine stabile und teilweise sogar wieder 
wachsende Nachfrage fest. Das gleichzeitig zunehmende Angebot aus dem
Bestand drücke aber noch auf die Preise. Derzeit betrage der Abschlag
für gebrauchtes Wohneigentum auf der Etage im Vergleich zu Neubauten 
rund 30 Prozent. In den Groß- und Mittelstädten Nord- und 
Ostdeutschlands liegen die Preise laut LBS-Immobilienpreisspiegel 
häufig unter 1.000 Euro pro Quadratmeter, im Süden bei knapp 1.500 
Euro pro Quadratmeter.
Mit einer Ausweitung des Angebots beim Bauland rechnen die 
LBS-Vermittler noch nicht. In diesem Markt zeigen sich mit Abstand 
die größten regionalen Preisunterschiede. Unverändert kostet der 
Quadratmeter Grund und Boden in den süddeutschen Groß- und 
Mittelstädten mit 280 Euro mehr als doppelt so viel wie im Norden 
(120 Euro) und sogar viermal so viel wie im Osten (70 Euro). Extreme 
Grundstücksknappheit signalisieren die Spitzenpreise in den süd- und 
südwestdeutschen Großstädten wie Stuttgart und Heidelberg (mit je 650
Euro), München (600 Euro) oder Karlsruhe, Frankfurt und Wiesbaden 
(450 bis 520 Euro).
Alle Anzeichen sprechen nach Aussagen des LBS-Verbandsdirektors 
für den Beginn einer durchgreifenden Wende auf den deutschen 
Wohnungsmärkten in den nächsten Monaten. Wohneigentum - auch als 
Vorsorge fürs Alter - erfreue sich unverändert großer Beliebtheit. 
Bislang habe das verhaltene Wachstum und die schlechte 
Beschäftigungslage viele Bürger noch davon abgehalten, den Schritt in
die eigenen vier Wände zu wagen. Doch nun, da der Aufschwung an 
Breite gewinne, steige auch die Zuversicht bei den Menschen. "Deshalb
kommt es unweigerlich zu einer flächendeckend steigenden Nachfrage 
nach gutem Wohnen", prognostiziert Hamm.
Der LBS-Sprecher beruft sich auf die Erfahrungen in den 
Nachbarländern, wo anhaltendes Wirtschaftswachstum in den letzten 
zehn Jahren die Wohnimmobilienpreise vielfach verdoppelt habe. Die 
deutschen Preise lägen im internationalen Vergleich längst nicht mehr
an der Spitze, sondern eher am europäischen Tabellenende. "Gerade bei
uns sind die Bedingungen für Käufer bei gleichzeitig noch relativ 
niedrigen Zinsen so günstig wie nie", so Hamm.
Dabei öffne sich die Schere zwischen steigender Nachfrage und 
abnehmendem Neubauangebot zur Zeit noch weiter. Die derzeitigen 
Baugenehmigungszahlen steuerten nämlich in diesem Jahr auf einen 
absoluten Tiefstand (mit rund 200.000 Einheiten) zu. Der Bedarf liege
jedoch wegen zunehmender Haushaltszahlen und wachsender 
Wohnflächenansprüche um mindestens 50 Prozent höher. Der 
Verbandsdirektor rechnet daher in völligem Einklang mit den 
wohnungswirtschaftlichen Forschungsinstituten ab 2008 mit spürbaren 
Preissteigerungen. "Auch wenn noch kein Grund für Panik besteht, so 
sind doch die Zeiten, da Kaufinteressenten gelassen abwarten konnten,
allmählich vorbei", so das Fazit von Hamm.

Pressekontakt:

Ivonn Kappel
Bundesgeschäftsstelle Landesbausparkassen
Referat Presse
Tel.: 030-20225-5398
Fax: 030-20225-5395
E-Mail: ivonn.kappel@dsgv.de

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