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Frischer Atem für die neue Lunge

Nürnberg (ots)

Ein Graduierten-Stipendium der Nürnberger
Novartis-Stiftung geht an Thorsten Wittwer von der Universität Jena.
Der Herzchirurg hat innovative Verfahren entwickelt, um den Mangel an
Spenderlungen für Transplantationen zu entschärfen.
Wenn eine Lunge für eine Transplantation entnommen wird, "dann
tickt die Uhr", sagt Thorsten Wittwer von der Universität Jena. Das
Problem: Trotz allen Fortschritts in der modernen Medizin lässt sich
eine Spenderlunge höchstens sechs bis acht Stunden lang ohne
Funktionsverluste lagern. Zeit ist Qualität: Je länger die Lunge
ausserhalb eines Körpers bleibt, desto höher ist das Risikoeines
späteren Organversagens nach der Transplantation. Wittwer hat mit
neuen experimentellen Ansätzen dazu beigetragen, dass man
Spenderlungen zukünftig deutlich besser und wahrscheinlich auch
länger konservieren kann."Unsere Verfahren", sagt der Herzchirurg
"sind für den klinischen Alltag praktikabel und sollen nun in die
Praxis der Organentnahme einziehen." Für seine Arbeiten bekommt der
34jährige jetzt ein Graduierten-Stipendium der Nürnberger
Novartis-Stiftung für therapeutische Forschung.
Mit seinen Innovationen will der Mediziner auch eines der größten
Probleme der modernen Chirurgie bekämpfen: den Mangel an geeigneten
Spenderorganen. Das gilt auch für die Lungentransplantation. Derzeit
stehen 350 schwerkranke Patienten in Deutschland auf der Warteliste -
doch nur etwa 150 jährlich bekommen ein Spenderorgan. In der Jenaer
Klinik für Herz-, Thorax und Gefäßchirurgie wurden unter Leitung von
Direktor Thorsten Wahlers im vergangenen Jahr 15 Atemorgane
transplantiert - damit gehört sie zu den fünf größten
Lungentransplantationszentren in der Bundesrepublik. Eine
Verpflanzung ist dann unvermeidbar, wenn Krankheiten wie etwa Asthma
oder Mukoviszidose die eigene Lunge des Patienten weitgehend zerstört
haben und dadurch die Sauerstoffversorgung des Körpers gefährden.
"Könnten wir die Lungen aus weiter entfernten Kliniken länger und
besser funktionsfähig halten", erklärt Oberarzt Wittwer, "dann
vergrößerte sich theoretisch auch die Zahl der geeigneten Lungen. 
Konkretes Beispiel: Erhält die Jenaer Klinik das Angebot einer
Spenderlunge für einen bestimmten Empfänger etwa aus dem Südwesten
Deutschlands,  muss das Organ so rasch wie möglich in den Patienten
verpflanzt werden. Oft ist das ein Wettkampf gegen die Zeit, den die
Mediziner zuweilen verlieren - die Lunge verfällt im Sinne des
Wortes, weil sie nicht durchblutet wird. In diesem Wissen verzichten
die Mediziner oft genug auf das eigentlich passende, aber
unerreichbare Organ.
Um das Dilemma anzugehen, hat Wittwer erstens die Qualität von
neuen Konservierungslösungen optimiert. Zweitens verbesserte der
Forscher die Funktionsqualität der Lungen, indem er die
Konservierungslösung anders als üblich zuführen ließ - nicht wie
bisher "vorwärts" über die Arterien in die Lunge, sondern "rückwärts"
über die vom Organ abgehenden Venen. Drittens hat er Spenderlungen 
vor der Organentnahme mit bestimmten "vernebelten Medikamenten"
behandelt. Das sind Substanzen, die als Aerosol in die Lunge gesprüht
werden. Ergebnis: Das Organ wird besser durchblutet und belüftet.
Durch die drei Verfahren, das zeigten verschiedene Studien,
"funktionierten die transplantierten Spenderlungen deutlich besser."
Der Wissenschaftler präsentierte seine Ergebnisse jüngst bei der
Jahrestagung der renommierten "American Association for Thoracic
Surgery" in Washington einem internationalen Publikum. Ein Erfolg
auch für die noch junge Abteilung am Universitätsklinikum Jena und,
so Wittwer, "die hohe Qualität der medizinischen Forschung in den
neuen Bundesländern."
Die Novartis-Stiftung für therapeutische Forschung in Nürnberg
gehört zu den ältesten und größten Unternehmensstiftungen in
Deutschland. Sie verleiht jährlich zwölf Graduierten-Stipendien mit
einem Gesamtvolumen von über 90.000 Euro.
Die Novartis AG (NYSE: NVS) ist ein weltweit führendes Unternehmen
im Gesundheitswesen mit seinem Kerngeschäft in den Bereichen Pharma,
Consumer Health, Generika, Augenheilmittel und Tiergesundheit. Im
Jahr 2001 erzielte der Konzern einen Umsatz von CHF 32,0 Milliarden
(USD 19,1 Milliarden) und einen Reingewinn von CHF 7,0 Milliarden
(USD 4,2 Milliarden). Der Konzern investierte rund CHF 4,2 Milliarden
(USD 2,5 Milliarden) in Forschung und Entwicklung. Novartis hat ihren
Sitz in Basel (Schweiz). Die Novartis Konzerngesellschaften
beschäftigen rund 74 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in über 140
Ländern. Weitere Informationen finden Sie im Internet unter
http://www.novartis.de.

Pressekontakt:

Novartis Pharma GmbH
Philipp Kreßirer
Referent Kommunikation
Roonstraße 25
90429 Nürnberg
Tel: 0911/273 12006
Fax: 0911/273 12971
E-Mail: philipp.kressirer@pharma.novartis.com

Original content of: Novartis Pharma GmbH, transmitted by news aktuell

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