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SBK (Siemens-Betriebskrankenkasse): Mehr Wahlmöglichkeiten für die Versicherten
Nein zum "Hausarztmodell" als Zwang

München (ots)

In der Diskussion um die Reform des
Gesundheitswesens fordert die SBK (Siemens-Betriebskrankenkasse) eine
Abkehr von den bisherigen Strukturen und mehr
Entscheidungsmöglichkeiten für die Versicherten. "Mit dieser Reform
müssen die Bedürfnisse der Menschen wieder stärker in den Mittelpunkt
gerückt werden", erklärt der Vorstandsvorsitzende der SBK, Dr. Hans
Unterhuber. "Gerade aus unseren täglichen Begegnungen und den
Gesprächen mit unseren Kunden wissen wir, dass die Menschen mehr
Wahlmöglichkeiten und Beteiligung wollen und dafür auch bereit sind,
mehr Verantwortung zu übernehmen." Die SBK wendet sich deshalb mit
einem entschiedenen Nein gegen das jetzt im Gesetzentwurf
favorisierte "Hausarztmodell". Dieser Vorschlag beinhaltet die
Verpflichtung der Patienten, bei jeder Behandlung zunächst ihren
Hausarzt in Anspruch zu nehmen. Der direkte Weg zum Facharzt hätte
dann die Zahlung einer Praxisgebühr sowie erhöhte Zuzahlungen bei den
Arzneimitteln zur Folge. "Ein solches Verfahren bevormundet die
Menschen. Es unterstellt, dass damit die Versorgung der Versicherten
am besten gewährleistet würde." Dies hält der
SBK-Vorstandsvorsitzende für nicht akzeptabel. Demgegenüber spricht
Unterhuber sich dafür aus, die Rahmenbedingungen für einen Wettbewerb
um die besten Versorgungskonzepte zu schaffen, die sich an den
Bedürfnissen der Versicherten orientieren. Ziel sei es, den
Versicherten mehr Wahlmöglichkeiten zu bieten, statt diese
einzuschränken. "Es ist absurd, dass Menschen, die in ihrem
beruflichen und privaten Umfeld komplexe Entscheidungen zu
verantworten haben, vom gegenwärtigen Gesundheitswesen quasi
entmündigt werden und ihnen die Fähigkeit abgesprochen wird, zu
entscheiden, ob zunächst der Besuch beim Hausarzt oder direkt beim
Facharzt sinnvoll ist." Darüber hinaus äußert Unterhuber Zweifel,
dass sich das "Hausarztmodell" tatsächlich als kostensparend erweist.
"Im Gegenteil könnten sogar Mehrkosten entstehen, wenn zur
Facharztbehandlung noch der Eingangsbesuch beim Hausarzt kommt. Ein
Hausarztmodell von vornherein als das wirtschaftlichere Modell
hinzustellen und dies auch den Versicherten so zu kommunizieren,
entbehrt jeder Grundlage". Ein echter Kostenvergleich lasse sich erst
vornehmen, wenn verschiedene Versorgungsmodelle tatsächlich zur Wahl
stünden und sich dann die unterschiedlichen Ersparungen ermitteln
ließen.  Entscheidend für das Gelingen dieser Reform ist nach
Einschätzung des SBK-Vorstandsvorsitzenden, die Menschen davon zu
überzeugen, dass die Veränderungen nicht gegen ihre Interessen
laufen, sondern die Versicherten und Patienten als Menschen mit
individuellen Bedürfnissen, Sorgen und Nöten im Zentrum aller
Reformbestrebungen stehen. "Die Menschen müssen sich in dem System
wiederfinden und ernst genommen fühlen. Daher brauchen wir in unserem
Gesundheitswesen nicht mehr Gängelung der Versicherten, sondern mehr
Selbstbestimmung und Wahlmöglichkeiten."
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Pressekontakt:

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Putzbrunner Straße 93
81739 München
Tel.: 089/62700-443
Fax: 089/62700-444
manfred.boehm@sbk.org
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