KfW-Bilanz 2023: Erfreuliches Konzernergebnis stärkt KfW für künftige Aufgaben
Frankfurt am Main (ots)
- Konzerngewinn von 1,56 Mrd. EUR über Vorjahreswert
- Gestärkte Risikotragfähigkeit - Kernkapitalquote auf 27,9% gestiegen
- KfW-Fördervolumen 2023 mit 111,3 Mrd. EUR weiter auf hohem Niveau - Tochtergesellschaften KfW IPEX-Bank, DEG und KfW Capital mit Rekordvolumen
- Sehr gutes Betriebsergebnis durch gestiegenes Zinsniveau
- Positives Bewertungsergebnis aufgrund robuster Risikolage im Konzern
- Bilanzsumme mit 560,7 Mrd. EUR moderat gewachsen
Der KfW-Konzern hat trotz der Unsicherheiten im geopolitischen und makroökonomischen Umfeld ein erfreuliches Konzernergebnis erzielt. Der Konzerngewinn lag mit 1,56 Mrd. EUR leicht über dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre und deutlich über dem des Vorjahres. Er ist insbesondere auf ein starkes operatives Ergebnis und ein positives Bewertungsergebnis zurückzuführen.
Vorstandsvorsitzende der KfW, Stefan Wintels: "Dieses Jahresergebnis zeigt, dass sich die KfW auch unter herausfordernden Rahmenbedingungen sehr gut behauptet und ihre Ertragskraft bewahrt hat. Zugleich hat sie ihre Kapitalisierung und Risikotragfähigkeit weiter verbessert. Die KfW geht damit gestärkt in das Jahr 2024. Dieses positive Ergebnis ist wichtig und notwendig, damit wir die Transformation auch künftig wirkungsvoll unterstützen können."
Gestärkte Risikotragfähigkeit
Die aufsichtsrechtlichen Eigenkapitalquoten lagen zum Jahresende 2023 mit einer Gesamtkapitalquote sowie einer (harten) Kernkapitalquote von jeweils 27,9 % weiterhin auf einem sehr hohen Niveau. Sie sind im Jahresvergleich im Zuge der nachgelagerten Ergebnisanrechnung des zweiten Halbjahres 2022 und des ersten Halbjahres 2023 sowie des Rückgangs des Gesamtrisikobetrags deutlich angestiegen (31.12.2022: 25,2 % bzw. 25,0 %).
Das Jahr 2023 war erneut ein sehr starkes Förderjahr mit einem Fördervolumen bzw. Neugeschäft von 111,3 Mrd. EUR (2022: 166,9 Mrd. EUR). Die inländische Förderung normalisierte sich 2023 auf 77,1 Mrd. EUR (2022: 136,1 Mrd. EUR). Die Ursachen für diesen Rückgang sind stark rückläufige Volumina von Zuweisungsgeschäften für Energieunternehmen in Höhe von 11,5 Mrd. EUR (2022: 54,2 Mrd. EUR) und deutlich niedrigere Zusagen der Bundesförderung für effiziente Gebäude. Bei Letzteren führte der Wechsel von der Breitenförderung zur fokussierten Spitzenförderung mit anspruchsvollen Förderbedingungen zu einem Rückgang auf 16,1 Mrd. EUR (2022: 37,4 Mrd. EUR).
Die Zusagen von KfW Capital für Start-ups und junge, innovative Technologieunternehmen in Deutschland sind im Jahr 2023 erheblich um 69 % auf rund 2,1 Mrd. EUR gestiegen (2022: 1,3 Mrd. EUR).
Das Geschäftsfeld Export- und Projektfinanzierung verzeichnete mit Neuzusagen in Höhe von 24,2 Mrd. EUR (2022: 18,1 Mrd. EUR) einen neuen Rekord.
Die Zusagen in der Förderung der Entwicklungs- und Schwellenländer erreichten trotz anhaltender globaler Krisen ein Zusageniveau in Höhe von 10,9 Mrd. EUR (2022: 12,6 Mrd. EUR). Auf die KfW Entwicklungsbank entfielen rund 9,0 Mrd. EUR (2022: 10,9 Mrd. EUR). Die DEG konnte aus Eigenmitteln ein Rekordvolumen von 1,9 Mrd. EUR (2022: 1,6 Mrd. EUR) zusagen. Weitere 613 Mio. EUR konnte sie bei Kapitalgebern mobilisieren.
"Wir tragen auch international im Auftrag der Bundesregierung dazu bei, unseren Planeten zu schützen und die Lebensbedingungen von Menschen in jenen Ländern zu verbessern, die von den Folgen des Klimawandels und der ungleichen Verteilungen von Wohlstand besonders stark betroffen sind. Die Finanzielle Zusammenarbeit ist dabei ein wichtiges Instrument, um deutsche und europäische Interessen zu vertreten und Partnerschaften auch im Bereich der Energie zu stärken", so Stefan Wintels.
Verhaltener Start ins Jahr 2024: Neugeschäft per 29.02.2024 mit 10,9 Mrd. EUR
Das Neugeschäft der KfW startete mit 10,9 Mrd. EUR (02/2023: 30,0 Mrd. EUR) per Ende Februar ins Jahr 2024. Der Rückgang des Neugeschäftsvolumens in den ersten beiden Monaten des Jahres ist im Wesentlichen auf einen Sondereffekt im Vorjahr zurückzuführen: So erreichten im Vergleichszeitraum 2023 Prolongationen von Zuweisungsgeschäften für Energieunternehmen im direkten Auftrag des Bundes im inländischen Neugeschäft ein Volumen von 16,5 Mrd. EUR. Das inländische Fördergeschäft (2/2023: 26,1 Mrd. EUR) hat sich in den ersten beiden Monaten wieder normalisiert und einen Umfang von 6,9 Mrd. EUR erreicht.
Die Export- und Projektfinanzierung ist mit einem Zusagevolumen von 3,8 Mrd. EUR (02/2023: 3,7 Mrd. EUR) sehr gut ins neue Jahr gestartet und unterstützt so die Wirtschaft tatkräftig bei der Transformation.
Die Förderung der Entwicklungs- und Schwellenländer lag bei 0,3 Mrd. EUR (02/2023: 0,4 Mrd. EUR). Typischerweise steigen die Neuzusagen in diesem Geschäftssegment erst im weiteren Verlauf des Jahres.
Bernd Loewen, Finanzvorstand der KfW, betont: "Der KfW-Konzern verzeichnete 2023 nach dem durch multiple Krisen geprägten Vorjahr eine Normalisierung der Fördertätigkeiten. Das durch die gute Ergebnisentwicklung gestärkte Eigenkapital ermöglicht dem KfW-Konzern weiterhin, in Zeiten des Wandels die Wirtschaft und die Gesellschaft zu unterstützen."
Konzernergebnis im Detail:
Das Betriebsergebnis vor Bewertungen (vor Förderaufwand) profitierte von dem gestiegenen Zinsniveau und lag mit 1.797 Mio. EUR (2022: 1.536 Mio. EUR) deutlich über dem Vorjahreswert. Der höhere Zinsüberschuss (vor Förderaufwand) von 2.738 Mio. EUR (2022: 2.416 Mio. EUR) resultierte insbesondere aus gestiegenen Zinsmargen und höheren Erträgen bei der Eigenmittelverzinsung. In Verbindung mit den weiterhin sehr guten Refinanzierungsmöglichkeiten der KfW stellt der Zinsüberschuss unverändert die wesentliche Ertragsquelle dar. Das Provisionsergebnis (vor Förderaufwand) lag mit 606 Mio. EUR nur leicht unter dem starken Vorjahreswert von 629 Mio. EUR. Maßgeblich geprägt war der Provisionsüberschuss durch Erträge aus der Durchführung der Förderprogramme des Bundes vor allem im Bereich Energieeffizienz und Erneuerbare Energien sowie der Abwicklung der Geschäfte der Finanziellen Zusammenarbeit. Für den moderaten Anstieg des Verwaltungsaufwands (vor Förderaufwand) auf 1.547 Mio. EUR war der höhere Sachaufwand verantwortlich. Die Cost-Income-Ratio (vor Förderaufwand) ging aufgrund der gegenüber dem moderaten Wachstum des Verwaltungsaufwands deutlich gestiegenen operativen Erträge auf 46,3 % zurück (2022: 49,6 %).
Der Förderaufwand verzeichnete 2023 den höchsten Wert der vergangenen zehn Jahre und lag mit 371 Mio. EUR deutlich über dem Vorjahr (2022: 305 Mio. EUR). Ursächlich hierfür waren das seit 2022 gestiegene Zinsniveau und die damit verbundene wieder anziehende Nachfrage nach zinsverbilligten Krediten, die zu einem Anstieg der Zinsverbilligungsleistungen in Höhe von 282 Mio. EUR nach 267 Mio. EUR im Vorjahr führten. Darüber hinaus enthält der Förderaufwand einen Betrag von 62 Mio. EUR für Investitionszuschüsse im ERP-Umfeld, die zwischen der KfW und dem Bund vertraglich fest vereinbart worden sind.
Das positive Bewertungsergebnis war geprägt durch die robuste Risikolage des KfW-Konzerns und dem daraus resultierenden positiven Ergebnis aus der Kreditrisikoversorge, die den Belastungen aus dem Beteiligungsportfolio gegenüberstehen.
Das Risikovorsorgeergebnis im Kreditgeschäft in Höhe von insgesamt +165 Mio. EUR (2022: -122 Mio. EUR) resultierte insbesondere aus der Auflösung pauschaler Kreditrisikovorsorge aufgrund der unverändert sehr guten Risikosituation im Kreditbuch des KfW-Konzerns, während das Vorjahr die Risiken aus den wirtschaftlichen Auswirkungen des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine widerspiegelte. Geringe Nettoaufwendungen für leistungsgestörte Kredite konnten durch Eingänge auf abgeschriebene Forderungen nahezu vollständig kompensiert werden.
Das Bewertungsergebnis aus dem Beteiligungsportfolio belastete den Konzerngewinn mit -101 Mio. EUR (2022: +89 Mio. EUR). Ursächlich hierfür waren im Wesentlichen die für den VentureCapital-Markt verschlechterten Rahmenbedingungen infolge des Krieges, die hohe Inflation und steigende Zinsen. Ebenso wirkten sich bei der DEG wechselkursinduzierte Effekte negativ auf das Beteiligungsergebnis aus.
Rein IFRS-bedingte Bewertungseffekte aus Derivaten, die zu Sicherungszwecken eingesetzt werden, leisteten mit 203 Mio. EUR einen positiven Ergebnisbeitrag und lagen somit auf Vorjahresniveau (2022: 202 Mio. EUR).
Die Bilanzsumme stieg moderat um 6,1 Mrd. EUR auf 560,7 Mrd. EUR (2022: 554,6 Mrd. EUR). Diese Entwicklung ist unter anderem auf gestiegene liquide Mittel zurückzuführen, denen ein Rückgang des Nettokreditvolumens gegenübersteht.
Allokationsbericht für Green Bonds 2023 veröffentlicht
Für die im Geschäftsjahr 2023 emittierten Green Bonds - Made by KfW hat die KfW gestern ihren Allokationsbericht veröffentlicht. Ein Betrag in Höhe der gesamten Nettoerlöse der im Jahr 2023 begebenen Green Bonds (12,9 Mrd. EUR) wurde vollständig für Auszahlungen in Klimaschutzprojekte in den Kategorien Erneuerbare Energien, Energieeffizienz und nachhaltige Mobilität verwendet. Dabei entfielen 71,5 % aller Auszahlungsanträge auf Energieeffizienz, 27,1 % auf Erneuerbare Energien und 1,5 % auf nachhaltige Mobilität. Die geographische Analyse zeigt, dass 95,7 % der Emissionserlöse Projekten innerhalb Deutschlands zugeordnet worden sind. Der Rest entfiel auf andere OECD-Staaten. Deloitte bestätigt für das Jahr 2023 erneut die ordnungsgemäße Zuordnung der Green-Bond-Erlöse in Form einer Limited Assurance.
KfW Geschäftsbericht online: kfw.de/berichtsportal
Digitale Pressemappe Bilanzpressekonferenz 2024
Der Allokationsbericht steht hier zum Download zur Verfügung (als PDF-Datei in Englisch).
Erfolgskennzahlen (in Mio. EUR) 01.01.2023 - 01.01.2022 - 31.12.2023 31.12.2022
Betriebsergebnis vor Bewertungen 1.797 1.536 (vor Förderaufwand)
Förderaufwand 371 305
Konzerngewinn 1.559 1.365
Konzerngewinn vor IFRS-Effekten 1.347 1.183 aus Sicherungszusammenhängen
Bilanzkennzahlen (in Mrd. EUR) 31.12.2023 31.12.2022
Bilanzsumme 560,7 554,6
Bilanzielles Eigenkapital 38,1 36,6
Geschäftsvolumen 724,4 709,6
Aufsichtsrechtliche 31.12.2023 31.12.2022 Kennzahlen (in %) 1)
(Harte) Kernkapitalquote 27,9 25,0
Gesamtkapitalquote 27,9 25,2
1) Die angegebenen Kapitalquoten berücksichtigen die gem. Art. 26 (2) CRR anrechenbaren Zwischenergebnisse, die von den jeweiligen Jahresergebnissen gem. IFRS abweichen.
Pressekontakt:
KfW, Palmengartenstr. 5 - 9, 60325 Frankfurt
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