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BP Statistical Review of World Energy 2003: Erdöl weltweit aus mehr Quellen

Berlin/Bochum (ots)

Die Versorgungsquellen für Erdöl sind in der
Welt immer breiter gestreut und die weltweiten Ölförderkapazitäten
übersteigen deutlich die Nachfrage, so BP-Chefvolkswirt Prof. Peter
Davies heute in Berlin bei der Vorstellung des BP Statistical Review
of World Energy 2003.
Daher waren die Ölförderländer in der Lage, während des
Irak-Krieges bzw. während unplanmäßiger Produktionsausfälle in
Venezuela und Nigeria den Bedarf der Ölkonsumenten zu decken. Die
Verbraucherländer mussten ihre Notreserven nicht anzapfen. "Das sind
gute Nachrichten im Hinblick auf die Versorgungssicherheit, zuviel
Zufriedenheit wäre jedoch nicht angebracht", sagte Davies.
Da die globale Ölnachfrage schwach und die Förderung aus
Nicht-OPEC- Ländern um 1,45 Mio. Barrel pro Tag  angestiegen war,
reduzierte die OPEC ihre durchschnittliche Tagesförderung um 1,87
Mio. Barrel pro Tag. Gleichzeitig griff sie auf eine Reservekapazität
von fast 4 Mio. Barrel pro Tag zurück, um den Markt während des
Irak-Krieges zu versorgen. Insgesamt ging die Produktion der OPEC in
drei der letzten vier Jahre zurück.
Produktion aus Nicht-OPEC-Ländern steigt
"Das ist das Ergebnis einer wachsenden Ölversorgung aus anderen
als OPEC-Quellen,  und das wird wohl noch eine Weile so weitergehen",
so Davies. "Die russische Ölproduktion ist in drei Jahren um 25 %
gestiegen! Hinzu kommt in mehreren Kontinenten und Regionen eine
Gruppe neuer, Erdöl fördernder Gebiete, deren Förderung jetzt schnell
wächst."
Die Produktion in Russland, im Kaspischen Meer, im Tiefwasser des
Atlantiks und in Kanada ist seit drei Jahren um insgesamt 3,3 Mio.
Barrel pro Tag angewachsen (+26,5 %) - und hat das Potenzial, bis
2007 um weitere 5 Mio. Barrel pro Tag zu wachsen.
China jetzt zweitgrößter Ölkonsument der Welt
Auf China entfielen in 2002 rund 69 % des weltweit gestiegenen
Primärenergie-Verbrauchs. Das Land ist zu einem der größten
Energieverbraucher und -importeure geworden. Der Einsatz von Kohle,
die 66 % des chinesischen Energieverbrauchs ausmacht, stieg mit 27,9
% gewaltig. Der Ölverbrauch erhöhte sich um 5,8 % bzw. 332.000 Barrel
pro Tag; dies entspricht dem gesamten Anstieg des Ölverbrauchs im
Jahre 2002. China hat damit Japan als zweitgrößter Ölkonsument
bereits überholt.
Erdgas weltweit immer wichtiger
Erdgas ist der weltweit bevorzugte Brennstoff außerhalb des
Transport-Bereichs. Außerhalb der ehemaligen Sowjetunion stieg der
Erdgasverbrauch im letzten Jahrzehnt um jährlich 3,4 %, der Anteil
von Erdgas am gesamten Energieverbrauch ist mit 24 % ungefähr so hoch
wie bei Kohle.
Der Erdgasverbrauch in den USA erhöhte sich 2002 um 3,9 %, während
die Erdgasförderung in Nordamerika um 1,8 % fiel. Importiertes
Flüssiggas füllt die Lücke zum Teil. Die Gasförderer prüfen jetzt
verschiedene Optionen, um diesen wachsenden Markt mit Erdgas bzw.
Flüssiggas aus neuen Quellen zu versorgen.
Erneuerbare Energien noch unbedeutend
Marktfähige erneuerbare Energien (außer Wasserkraft) verzeichnen
ein schnelles Wachstum, ihr Beitrag zur gesamten Stromerzeugung in
der Welt bleibt jedoch klein (1,7 % in 2000 gegenüber 1 % in 1990).
Erdöl in 2002
Der Preis für Brent betrug 2002 durchschnittlich $ 25,19 pro
Barrel, etwas über dem Durchschnittspreis von $ 24,77 in 2001 und
deutlich über dem Jahresdurchschnitt seit 1986 von $19,40. Die Preise
bewegten sich zwischen einem Tiefstand von rund $18 pro Barrel Mitte
Januar und einer Höchstnotierung von $32 kurz vor Jahresende.
Der weltweite Ölverbrauch blieb fast konstant. Der leichte Anstieg
um 290.000 Barrel von 75,5 auf 75,7 Mio. Barrel pro Tag geht auf das
Konto Chinas, wo der Ölverbrauch um 5,8 % (332.000 Barrel pro Tag)
stieg.
Weltweit ging die Ölproduktion um 415.000 Barrel pro Tag (0,7 %)
zurück, und zwar von 74,4 auf 73,9 Mio. Barrel. Die tägliche
Ölproduktion der OPEC fiel auf 28,2 Mio. Barrel pro Tag, dies
entspricht einem Rückgang um 1,87 Mio. Barrel (6,4 %) pro Tag. Die
Gründe für diesen deutlichen Rückgang waren unvorhersehbare Ausfälle
bzw. eine reduzierte Förderung seitens einiger OPEC-Produzenten -
hauptsächlich Saudi-Arabien - als Reaktion sowohl auf die schwache
Nachfrage als auch auf eine signifikante Erhöhung der Ölförderung in
Nicht-OPEC-Ländern um 1,45 Mio. Barrel. Starke Erhöhungen der
Tagesproduktionen gab es in Russland (640.00 Barrel), Kasachstan
(150.000 Barrel), Kanada (170.000 Barrel), Angola (160.000 Barrel)
und Brasilien (160.000 Barrel).
Erdgas in 2002
Der weltweite Verbrauch von Erdgas stieg 2002 verhältnismäßig
stark um 2,8 %. Gründe hierfür waren ein um 3,9 % erhöhter Verbrauch
in den USA und ein um 7 % höherer Verbrauch in den Nicht-OECD-Ländern
des Asien-Pazifik-Raumes. Der Anstieg des Erdgasverbrauchs war höher
als der des globalen Verbrauchs an Primärenergie, sein Anteil am
gesamten Energieverbrauch ist mit 24 % jetzt ungefähr so hoch wie bei
Kohle.
Weltweit stieg die Erdgasproduktion um 1,4 % von 2.493 Mrd. m3 auf
2.527 Mrd. m3. Nur in Nordamerika fiel die Produktion, und zwar um
1,8 % von 779 auf 766 Mrd. m3. Der Produktionsrückgang lässt sich zum
Teil durch eine preisbedingte Reduzierung der Bohraktivitäten
erklären, die fortgeschrittene Ausbeutung der Erdgasquellen in den
USA und Kanada spielte jedoch auch eine Rolle.
Kohle, Kernkraft, Wasserkraft in 2002
Kohle konnte 2002 das größte Wachstum verzeichnen, der
Kohleverbrauch stieg um 6,9 %. Grund hierfür war eine erstaunliche
Erhöhung um 27,9 % in China. Wenn man China nicht berücksichtigt,
stieg der weltweite Verbrauch um nur 0,6 %.
Der Verbrauch an Kernkraft erhöhte sich um 1,5 %, das meiste davon
in Asien. Der weltweite Verbrauch an Wasserkraft stieg gegenüber 2001
um 1,3 %, lag jedoch immer noch unter dem Wert von 2000. Kernkraft
und Wasserkraft machen je etwa 6 % des gesamten Energieverbrauchs in
der Welt aus.
Hinweis für Redakteure:
Dies ist die 52. Ausgabe des BP Statistical Review of World
Energy. Die deutsche Übersetzung der Präsentation von Peter Davies
ist im Internet unter www.deutschebp.de veröffentlicht. Hier finden
Sie auch Grafiken zum Download (ab 20. Juni).
Exemplare des Review (englisch) für JournalistInnen sind
erhältlich bei der Pressestelle der Deutschen BP in Bochum, Tel.
0234-315-3880 oder per Email unter:  info@de.bp.com.

Pressekontakt:

Deutsche BP AG / Bereich Presse und Publikationen

Rückfragen bei: Ulrich Winkler
Tel.: (0234) 315-2981
Fax: (0234) 315-2319

www.deutschebp.de

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