Heinrich-Böll-Stiftung zum G8-Alternativgipfel in Rostock
Berlin (ots)
Am kommenden Dienstag, den 05. Juni, beginnt in Rostock der von der Heinrich-Böll-Stiftung unterstützte internationale G8-Alternativgipfel. Getragen wird dieser Kongress von einem in seiner Breite bisher einmaligen Bündnis von Organisationen wie der Heinrich-Böll-Stiftung, dem Evangelischen Entwicklungsdienst, Greenpeace, Misereor, der IG Metall, dem BUND, Attac und Pro Asyl.
Während die G8-Staaten auf dem offiziellen Gipfel weiterhin Themen globaler Reichweite weitestgehend unter Ausschluß bedeutender internationaler Akteure wie China, Indien oder Brasilien behandeln, bietet der Alternativkongress Beiträge und Perspektiven aus der ganzen Welt: Internationale Expertinnen und Experten auch aus Nicht-G8-Staaten sind in 10 Podien und über 100 Workshops an den Debatten über Klima, Handel, Soziale Gerechtigkeit, Sicherheit oder Energie beteiligt. Erwartet werden u.a. Vandana Shiva, Jean Ziegler und Kumi Naidoo.
Für die Heinrich-Böll-Stiftung sind in Rostock Stiftungsvorstand Barbara Unmüßig, die das Podium des Alternativgipfels zu Klimagerechtigkeit moderiert, und Lili Fuhr, Referentin für internationale Politik vor Ort. Kontakt: 0162-9711976
Das G8-Programm der Heinrich-Böll-Stiftung in Rostock im Einzelnen:
G8-Blog "Der Weg nach Heiligendamm" www.g8-blog.blogspot.com (deutsch) www.blogging-g8.blogspot.com (englisch) Dieser Blog bietet täglich mehrfach aktualisierte Berichte und Kommentare zum offiziellen Gipfelverlauf und dem Alternativkongress. Mit zahlreichen Gastbeiträgen. Per RSS-Feed abrufbar. Art Goes Heiligendamm www.art-goes-heiligendamm.net Künstlerische Interventionen zum G8-Gipfel 2007 24. Mai - 9. Juni 2007 in Rostock Kuratorin: Adrienne Goehler in Kooperation mit der Heinrich-Böll-Stiftung Klimagerechtigkeit - aber wie?
Podiumsdiskussion: Mittwoch, 6. Juni, 11.30 -13.30 Uhr Nikolaikirche, Rostock
mit Prof. Elmar Altvater, FU Berlin/attac, Sunita Narain, Direktorin CSE Indien, Andrew Pendleton, Christian Aid (GB), Martin Rocholl, Friend of the Earth Europe, Klaus Milke, Germanwatch Moderation: Barbara Unmüßig, Vorstand Heinrich-Böll-Stiftung Memorandum "Haben und Nicht Haben" zu den weltweiten Herausforderungen im Rohstoffsektor mit Forderungen an die G8-Staaten. Download:www.boell.de/resource_governance
Rollenspiel: "Haben und Nichthaben": Der Run auf die Rohstoffe
Mittwoch, 6. Juni, 9-11 h, Haus Böll, Mühlenstraße 9, 18055 Rostock
In einem Land namens Conguador werden in einem von Indigenen bewohnten Naturschutzgebiet neue Erdölkvorkommen entdeckt. Die korrupte Regierung will nun die Konzessionen vergeben, um die sich verschiedene internationale Erdölkonzerne bewerben. Da die Weltbank als Großinvestor in das Projekt einsteigen will, lädt sie alle Akteure zu einem Runden Tisch ein, um die Voraussetzungen und Bedingungen für ein solches Projekt zu klären... Alle Teilnehmer erhalten zu Beginn das Szenario und ihre Rollenbeschreibung. Dann beginnen die Verhandlungen... Slow Trade - Sound Farming Vorschlag der Heinrich-Böll-Stiftung und von Misereor für eine grundlegende Reform des multilateralen Agrarhandelssystems Download: www.ecofair-trade.org
Podiumsdiskussion: Mittwoch, 6. Juni, 17-19 h, Kapitelsaal Hochschule für Musik und Theater, Beim St.-Katharinenstift 8, 18055 Rostock
Immer wieder steht der Agrarhandel im Mittelpunkt der Kontroversen der WTO. Die konkreten Erfahrungen mit der bisherigen Marktliberalisierung im Rahmen der WTO oder mit regionalen Handelsabkommen unterstreichen die Notwendigkeit eines Paradigmenwechsels. Die Chancen dafür stehen nicht schlecht: die internationalen Gespräche zu einer weiteren Liberalisierung des Agrarhandels in Rahmen der WTO drohen derzeit zu scheitern. Daher haben die Heinrich-Böll-Stiftung und MISEREOR einen Vorschlag für eine grundlegende Reform des multilateralen Agrarhandelssystems veröffentlicht. Der Vorschlag soll Grundlage für einen sozial und ökologisch nachhaltigen Agrarmarkt sowie Ausgangspunkt für eine intensive Diskussion über innovative Lösungsansätze für eine gerechtere und nachhaltige globale Gesellschaft sein.
mit Mute Schimpf (Misereor), Marita Wiggerthale (Oxfam), Frithjof Schmidt (MdEP), Armin Paasch (FIAN) und Christine Chemnitz (Heinrich-Böll-Stiftung) Ethische Aspekte des Klimawandels mit Ana-Lena Luckau, Institut für Botanik und Landschaftsökologie, Universität Greifswald
Workshop: Mittwoch, 6. Juni, 11:30-13:30 h, Mühlenstraße 9, 18055 Rostock
Angesichts möglicher Konsequenzen eines globalen Klimawandels stellt sich die Frage nach einer angemessenen Klimavorsorge als Teil der intergenerationellen, umweltethischen Verantwortung. Die ökologischen und sozialen Folgen verschiedener Szenarien des Klimawandels - je nach Ausmaß der CO2-Reduktionen - betreffen Industrie- und Entwicklungsländer in unterschiedlichem Maße, gravie+render letztere. Faktisch tragen aber noch immer vorwiegend die Industrienationen zu einem hohen CO2-Ausstoß bei. Wie ist mit diesem Dilemma umzugehen? Entscheidungen müssen anhand von normativen Kriterien getroffen werden, die Risiken, Kosten-Nutzen-Vergleiche, Fragen der Gerechtigkeit ("equity") und wissenschaftliche Ungewissheiten mit berücksichtigen. Ferner stellt sich die praktische Frage nach Argumenten verschiedener umweltethischer Theorien, der Priorität von Vermeidungs- oder Anpassungsmaßnahmen und nach geeigneten Instrumenten in der Klimapolitik. Webdossier zum G8-Gipfel: www.boell.de/g8 mit zahlreichen Beiträgen, Downloads und Linksammlungen
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