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Arbeitsgemeinschaft Lebensmittelhandwerk fordert Beibehaltung der Meisterpflicht im Lebensmittelhandwerk

Bad Honnef (ots)

Die Arbeitsgemeinschaft Lebensmittelhandwerk
fordert die Bundesregierung auf, die Meisterpflicht für die
Lebensmittelhandwerke Bäcker, Fleischer und Konditoren beizubehalten.
In einem gemeinsamen, gleichlautenden Schreiben an Bundesminister
Clement, Bundesministerin Künast sowie die Fraktionsvorsitzenden
appellieren der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks e.V.,
der Deutsche Fleischer-Verband e.V. und der Deutsche Konditorenbund,
die verbraucherfeindliche, ausbildungsfeindliche und
arbeitsplatzfeindliche Entscheidung der Bundesregierung zur
Entlassung der Lebensmittelhandwerke aus der Anlage A der
Handwerksordnung zu revidieren.
Nach den Plänen der Bundesregierung sollen künftig minder
Qualifizierte in einem Markt tätig werden, der heute schon durch
einen besonders scharfen Wettbewerb zwischen industriellen und
handwerklichen Produzenten gekennzeichnet ist. Das kann nicht im
Sinne des Verbraucherschutzes sein, denn die Qualität eines
anspruchsvollen Lebensmittels steht im engen Zusammenhang mit der
Qualifikation seines Produzenten.
Sollten die Pläne der Regierung durchgesetzt werden, verstärke
dies den Trend zur einheitlichen Standardisierung der Produkte. Schon
nach wenigen Jahren werden damit "reizvolle Vielfalt und individuelle
Rezepturen verloren gehen. Gewiss wird Deutschland nicht verhungern,
aber das genussvolle Essen, das nach unserer Auffassung wichtiger
Bestandteil unserer Kultur ist, wird langweiliger werden. Ein Blick
in die Vereinigten Staaten oder nach England belegt dies z.B. für den
Backwarenbereich, für den Fleisch- und Wurstwarenbereich und
natürlich auch für die besonderen Spezialitäten des
Konditorenhandwerks, die allesamt dort nur noch vereinzelt
anzutreffen sind."
Gleichzeitig nimmt der Gesetzgeber eine mögliche Gefährdung der
Verbrauchers in Kauf. Denn "gerade das Thema Hygiene, aber auch die
wichtigen Fragen der Zutatenauswahl und Rohstoffqualität stellen
wesentliche Teile unserer Meisterausbildung im Lebensmittelhandwerk
dar."
Ebenso nachdrücklich bezweifelt das Lebensmittelhandwerk, dass der
vorgesehene Weg zu einer Belebung des Arbeitsmarktes und zu einem
Anstieg der angebotenen Ausbildungsplätze führt. "Wir befürchten
vielmehr das Gegenteil, weil eine Zunahme der Herstellung
industrieller Fliessbandprodukte im Lebensmittelbereich zwangsläufig
einen deutlichen Rückgang von Arbeitsplätzen im sehr
personalintensiven Lebensmittelhandwerk zur Folge haben wird.
Gleichzeitig wird durch das Zurückdrängen der Meisterqualifikation
nicht nur die Fähigkeit, sondern auch die Bereitschaft zur Ausbildung
eines fachlich qualifizierten Nachwuchses geschwächt."
Die Vertreter der Lebensmittelhandwerke appellieren daher
eindringlich, die verbraucherfeindliche, ausbildungsfeindliche und
arbeitsplatzfeindliche Entscheidung der Bundesregierung zur
Entlassung der Lebensmittelhandwerke aus der Anlage A der
Handwerksordnung zu revidieren. "Wir wollen die Qualität unserer
Produkte durch die Qualifikation unserer Handwerksmeister dauerhaft
absichern und bitten dafür um Ihre Unterstützung."
Das Schreiben im Wortlaut ist als Download verfügbar unter
www.baeckerhandwerk.de/Schreiben_Arbeitsgemeinschaft_Lebensmittelhan
dwerk.pdf.

Pressekontakt:

Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks e.V.
Dr. Eberhard Groebel
Telefon: 0171 / 3621379

Original content of: Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks e.V., transmitted by news aktuell

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