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Sozialverband Deutschland (SoVD)

Abrechnungsbetrug
SoVD fordert Patientenquittung

Berlin (ots)

Angesichts des Abrechnungsbetrugs von
Leistungserbringern in Milliardenhöhe hat der Sozialverband
Deutschland e.V. (SoVD) mehr Transparenz für Versicherte und
Krankenkassen gefordert. "So kann es nicht angehen, dass der
Datenschutz im Gesundheitswesen praktisch zum Schutz für
betrügerische Ärzte verkommt", betonte SoVD-Präsident Peter Vetter am
Mittwoch in Berlin.
Als ersten Schritt zur Eindämmung des Abrechnungsbetrugs verlangte
Vetter die rasche Einführung einer leicht verständlichen
Patientenquittung für alle gesetzlich Versicherten. Soweit eine
elektronische Patientenakte künftig eingeführt werden soll, müsse
sichergestellt sein, dass die Krankenkassen bei Verdachtsfällen zur
Überprüfung von Abrechnungsmanipulationen, Betrug und der Erbringung
überflüssiger Leistungen mit Einverständnis ihrer Versicherten
Einsicht in die Patientenakten nehmen könnten. Nicht hinnehmbar sei
zudem, dass die von den Kassenärztlichen Vereinigungen den
Krankenkassen zur Verfügung gestellten Abrechnungsdaten eine
systematische Verfolgung von Abrechnungsbetrug nicht ermöglichten.
Ganz offensichtlich gehe es nicht nur um einige schwarze Schafe,
sondern um jährlich mehrere Tausend neue Verdachtsfälle, kritisierte
Vetter. Solange die Bereicherung von Leistungserbringern zu Lasten
der solidarischen Krankenversicherung nicht konsequent verfolgt und
gestoppt werde, sei es moralisch unvertretbar, über höhere
Zuzahlungen oder Grund- und Wahlleistungen überhaupt laut
nachzudenken. Nur wenn alle Wirtschaftlichkeitsreserven erschlossen
und Betrügereien ausgeschlossen würden, könne man über neue
Finanzierungsinstrumente ernsthaft diskutieren. Bei Erschließung
aller Wirtschaftlichkeitsreserven wäre das Gesundheitssystem
allerdings auch ohne höhere Einnahmen finanzierbar.
V.i.S.d.P.: Hans-Jürgen Leutloff
SoVD-Bundesverband / Ehemals Reichsbund, gegr. 1917
Abteilung Sozialpolitik
Kurfürstenstr. 131
10785 Berlin
Tel.: 030/26 39 10 40/41
Fax:  030/26 39 10 55
E-Mail:  hans-juergen.leutloff@sovd-sozialpolitik.de

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