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Lausitzer Rundschau: zu: Streit zwischen verdi und Marburger Bund

Cottbus (ots)

Es ist schon reichlich makaber: Da handeln die
kommunalen Arbeitgeber mit der Dienstleistungsgewerkschaft verdi in 
einer Nacht- und Nebelaktion einen Tarifvertrag für alle 400 000 
Beschäftigten an den Krankenhäusern der Städte und Gemeinden aus. 
Auch für die dort beschäftigten 70 000 Mediziner. Und jedermann weiß,
dass verdi für die Ärzte nicht wirklich ein Verhandlungsmandat 
zusteht. Denn nur etwa 1000 Ärzte überhaupt sind heute bei verdi 
organisiert. Beim Marburger Bund sind es insgesamt immerhin 105 000. 
Das ist so, als ob die Ameise dem Elefanten vorschreibt, wo er lang 
zu gehen hat. Ein Witz. Die ärgerliche Folge dieser 
gewerkschaftlichen Rivalität wird sein, dass wir immer mehr 
Ärztetarifverträge bekommen: für die Universitätskliniken und 
Landeskrankenhäuser, für die kommunalen Krankenhäuser und zudem 
viele, viele "Insellösungen". Verträge, die der Marburger Bund gerade
im Zorn separat abschließt.
Die Länder sind reichlich spät zu der Einsicht gekommen, dass am 
Marburger Bund kein Weg vorbei führt. Die Kommunen müssen nun 
aufpassen, dass sie sich mit ihrer Taktiererei und übertriebenen 
Knauserigkeit nicht ins eigene Fleisch schneiden. Wir brauchen im 
Bereich der Ärzte, gleich wo sie arbeiten, möglichst einheitliche 
Vertragsbedingungen. Sonst wird das ärztliche Qualitätsgefälle in der
Krankenhausversorgung noch größer als es heute schon ist. Zulasten 
der Patienten.

Rückfragen bitte an:

Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de

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