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Lausitzer Rundschau: EU schreckt vor Alkohol-Warnhinweisen zurück Überflüssige Panikmache

Cottbus (ots)

Armer erbraucher. Seit Monaten wird er vom
Boulevard an der Nase herumgeführt. Wirte sollen Trink-Trainer 
werden, titelte etwa das größte deutsche Massenblatt. Eindringlich 
warnte es davor, dass es bald nicht mehr überall Wein und Bier zu 
kaufen gäbe. Andere Medien berichteten, dass die fesche Werbung für 
alkoholische Getränke ganz aus dem Kino und dem Fernsehen zu 
verschwinden hätte. Auch mancher Brauer- und Weinhandelsverband malte
an die Wand, dass Brüssel dem Bier- und Weintrinker künftig den 
Genuss kräftig vermiese.
Selbst EU-Parlamentarier, die eigentlich wissen sollten, dass Brüssel
die Kompetenzen für so viel Verbot fehlen, stimmten mit ein in die 
Panikmache. Nach der Anti-Raucher-Kampagne sahen sie bereits eine 
Lawine zugunsten der Abstinenz auf uns zurollen. Mit all der Dramatik
aber lagen die Kritiker voll daneben.
Denn was der Brüsseler Berg jetzt gebiert, ist kein Elefant, sondern 
allenfalls eine kleine, graue Maus. Da sollen die EU-Staaten 
voneinander lernen, sollen gemeinsam Aktionen entwickeln und 
Kampagnen lancieren, die an die Vernunft appellieren.
Ist die Kommission unter dem Druck der Hersteller und Anbieter von 
alkoholischen Getränken zurückgerudert, von weiter reichenden Plänen 
abgerückt? Sie behauptet, drastische Vorschläge hätte man nie 
erwogen. Alle, die um ihren Genuss fürchteten, können jedenfalls 
beruhigt sein.
Das Problem, dass die Zahl alkoholbedingter Krankheiten in Europa 
zweimal größer ist als weltweit, wird mit dem Vorstoß allerdings kaum
angegangen.

Rückfragen bitte an:

Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de

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