All Stories
Follow
Subscribe to Mitteldeutsche Zeitung

Mitteldeutsche Zeitung

Mitteldeutsche Zeitung: Streitkräfte Der Bundeswehr fehlen Psychiater zur Betreuung traumatisierter Soldaten

Halle (ots)

Obwohl die Zahl der durch den Afghanistan-Einsatz traumatisierten deutschen Soldaten ständig steigt, fehlt es bei der Bundeswehr nach wie vor an Psychiatern und Psychotherapeuten. Das geht der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung" (Donnerstag-Ausgabe) zufolge aus einem Bericht des Verteidigungsministeriums an den Verteidigungsausschuss des Bundestages hervor, der der Zeitung vorliegt. So sind von 42 Dienstposten in diesem Bereich derzeit lediglich 24 besetzt - also nur gut die Hälfte. Dabei wuchs die Zahl der Fälle von Soldaten mit Posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS) laut Bericht von 121 im Jahr 2005 auf 446 im Jahr 2009. Geradezu explodiert ist die Zahl jener, die nach einem Auslandseinsatz eine dreiwöchige Präventiv-Kur absolvieren. Lag sie 2005 noch bei 100, so schnellte sie im Jahr 2009 auf 1441 Fälle hoch. Derartige Kuren finden statt, wenn Hinweise auf psychische Probleme vorliegen oder der Betroffene das Gefühl hat, sie täte ihm gut.

Der verteidigungspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Rainer Arnold, forderte in der "Mitteldeutschen Zeitung", das Ministerium müsse hier "in die Puschen" kommen. Allerdings sei es objektiv schwierig, Fachpersonal zu gewinnen. Er verwies auf den laufenden Aufbau eines eigenen PTBS-Zentrums auf Initiative des Parlaments. Die grüne Verteidigungsexpertin Agnes Malczak kritisierte: "Es fehlen immer noch Psychiater und Psychotherapeuten." Zwar sei das Problem mit den Posttraumatischen Belastungsstörungen von der Bundeswehr prinzipiell erkannt. "Dennoch ist das medizinische Angebot unzureichend." Außerdem gebe es vermutlich viele unentdeckte Fälle. Der Bundeswehr-Psychiater Peter Zimmermann hatte erst kürzlich erklärt, das Problem verschärfe sich durch die Kampfhandlungen in Nordafghanistan und den mangelnden Rückhalt für die Truppe in der Bevölkerung.

Pressekontakt:

Mitteldeutsche Zeitung
Jörg Biallas
Telefon: 0345 565 4300

Original content of: Mitteldeutsche Zeitung, transmitted by news aktuell

More stories: Mitteldeutsche Zeitung
More stories: Mitteldeutsche Zeitung
  • 18.05.2010 – 19:33

    Mitteldeutsche Zeitung: zu Jemen

    Halle (ots) - Wie auch immer die Schwestern ihrem Schicksal entrinnen konnten - für ihr Leben ist es unerheblich. Sie sind gerettet und offenbar gesund. Aber ihre Familie und weitere Entführte müssen um ihr Wohl und Wehe bangen. Keine Regierung redet über Lösegeld. Wer zeigt sich schon gern erpressbar? Und doch ist dieser verteufelte und verfluchte Weg oft der einzige, um eine Geiselnahme friedlich zu beenden. Dessen sollten sich alle bewusst sein, die auf eine ...

  • 17.05.2010 – 19:41

    Mitteldeutsche Zeitung: zu Ballack

    Halle (ots) - Wenn uns die Saison eines gelehrt hat, dann, dass in einem funktionierenden System auch mit jungen Spielern große Erfolge möglich sind. Siehe Bayern München mit Holger Badstuber oder Thomas Müller. Und der deutsche Fußball hat eine ganze Reihe solch starker junger Spieler. Ja, Ballacks Ausfall ist eine persönliche Tragödie, weil es für ihn mit 33 Jahren die letzte WM gewesen wäre. Aber, nein, es ist kein nationales Drama. Weil die Nationalmannschaft ...

  • 16.05.2010 – 18:01

    Mitteldeutsche Zeitung: zu Linkspartei/Parteitag

    Halle (ots) - Mögen täten sie schon wollen. Aber ob sie dürfen, das entscheiden andere. Wenn Sozialdemokraten wie Hannelore Kraft in Düsseldorf und 2011 Jens Bullerjahn in Sachsen-Anhalt eine Große Koalition bevorzugen, bleibt die Linke in die Opposition verbannt. Thüringen lässt grüßen. So viel steht fest nach ihrem Parteitag: Die Erben von Oskar Lafontaine und Lothar Bisky wollen regieren - wie in Berlin und ...