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Schleswig-Holstein: 37 Prozent der Menschen erleben regelmäßig Personalmangel im Job

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In Schleswig-Holstein erleben 37 Prozent der Beschäftigten in ihrem Arbeitsalltag regelmäßig Personalmangel. Das sind im Vergleich zu anderen Bundesländern auffällig wenige: In keinem anderen Bundesland ist die gefühlte Personalnot so gering wie im Norden. Doch auch hier ist der Krankenstand bei den Berufsgruppen, die es tangiert, deutlich höher als im Durchschnitt. Das zeigt der aktuelle DAK-Gesundheitsreport. Die DAK-Gesundheit warnt vor einem Teufelskreis und fordert die Arbeitgeber auf, das Potenzial von Betrieblichem Gesundheitsmanagement besser zu nutzen. Lesen Sie mehr in unserer aktuellen Pressemeldung.

Freundliche Grüße

Ihr Presseteam der DAK-Gesundheit Hamburg

37 Prozent der Menschen in Schleswig-Holstein erleben regelmäßig Personalmangel im Job

  • DAK-Gesundheitsreport untersucht Gesundheitsrisiken und Krankenstand der Beschäftigten in Engpassberufen
  • In Schleswig-Holstein gibt es deutlich weniger Personalnot als in anderen Bundesländern
  • Die Betroffenen leiden vermehrt unter Beschwerden wie Erschöpfung oder Kopfschmerzen

In Schleswig-Holstein erleben 37 Prozent der Beschäftigten in ihrem Arbeitsalltag regelmäßig Personalmangel. Das sind im Vergleich zu anderen Bundesländern auffällig wenige: In keinem anderen Bundesland ist die gefühlte Personalnot so gering wie im Norden. Doch auch hier ist der Krankenstand bei den Berufsgruppen, die es tangiert, deutlich höher als im Durchschnitt. Das zeigt der aktuelle DAK-Gesundheitsreport. Die Studie „Gesundheitsrisiko Personalmangel“ dokumentiert die gesundheitlichen Folgen durch den zunehmenden Druck bei ständigen Personalengpässen: Die Hälfte der betroffenen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ist komplett erschöpft, viele leiden unter Beschwerden wie Kopfschmerzen. 69 Prozent der Beschäftigten mit regelmäßigem Personalmangel im Job haben in den vergangenen Monaten auch krank gearbeitet. Die DAK-Gesundheit warnt vor einem Teufelskreis und fordert die Arbeitgeber auf, das Potenzial von Betrieblichem Gesundheitsmanagement besser zu nutzten.

Für den DAK-Gesundheitsreport wurden die Daten von mehr als 116.000 erwerbstätigen DAK-Versicherten in Schleswig-Holstein ausgewertet und rund 200 erwerbstätige Männer und Frauen im Land repräsentativ durch das Forsa-Institut befragt. Laut Studie erlebt mehr als ein Drittel der Befragten regelmäßig Personalmangel im Job mit deutlichen körperlichen und psychischen Folgen. „Die Situation hier in Schleswig-Holstein ist zwar besser als in anderen Bundesländern, wo oft die Hälfte der Beschäftigten mit einer zu dünnen Personaldecke klarkommen muss“, sagt Cord-Eric Lubinski, Landeschef der DAK-Gesundheit in Schleswig-Holstein. Trotzdem zeige die Studie ganz deutlich: „Personalmangel macht krank! Wenn Beschäftigte die Arbeit mit dem vorhandenen Personal nur unter großen Anstrengungen schaffen, gehen sie irgendwann auf dem Zahnfleisch und werden selbst krank. Es droht ein Teufelskreis, den man durchbrechen muss!“ Lubinski schlägt den Arbeitgebern eine Offensive im Betrieblichen Gesundheitsmanagement vor: „Arbeit muss so organisiert werden, dass die Beschäftigten auch bei einer dünnen Personaldecke die Chance haben, gesund zu bleiben.“

Personalmangel beeinflusst den Krankenstand

Laut DAK-Gesundheitsreport gibt es in den Berufsgruppen, in denen die Personalnot am größten ist, auch die meisten Fehltage unter den Arbeitnehmerinnen und -nehmern. Zwar war nach den Auswertungen der Krankenkasse das dritte Pandemiejahr 2022 in Schleswig-Holstein generell das Jahr mit dem höchsten Krankenstand seit 25 Jahren. Doch die Auswertung aller Krankschreibungen von DAK-versicherten Beschäftigten zeigt: In den Berufsgruppen mit dem größten Fachkräftemangel lag der Krankenstand noch deutlich über dem Durchschnitt von 5,5 Prozent. So waren es bei den Beschäftigten in der Maschinen- und Fahrzeugtechnik 7,5 Prozent – im Schnitt waren dort also an jedem Tag des Jahres 75 von 1.000 Beschäftigten krankgeschrieben. In der Altenpflege lag der Krankenstand bei 7,1 Prozent und in der Kinderbetreuung bei 6,9 Prozent.

Erschöpfung, Schlafstörungen und Schmerzen

„Im Krankenstand sehen wir nur die Spitze des Eisbergs. Bei vielen Beschäftigten führt die Überlastung zu Beeinträchtigungen, wegen der sie sich nicht gleich krankschreiben lassen“, sagt Cord-Eric Lubinski. Laut Studie ist die Hälfte der Befragten, die unter Personalmangel leiden, ständig müde und erschöpft (49 Prozent). Auch andere Beschwerden treten in dieser Gruppe häufig oder sehr häufig auf: 34 Prozent haben Schlafstörungen und 30 Prozent Beschwerden des Muskel-Skelett-Systems wie Rückenschmerzen. Jeder und jede Vierte (25 Prozent) leidet unter Kopfschmerzen.

Mehr Präsentismus in betroffenen Berufsgruppen

Einige Beschäftigte in Schleswig-Holstein haben aus der problematischen Situation bereits für sich Konsequenzen gezogen. Fünf Prozent haben ihre Arbeitszeit reduziert und 18 Prozent erwägen, dies zu tun – was die Arbeitslast der übrigen Kolleginnen und Kollegen noch weiter erhöhen dürfte. Diejenigen, die bleiben, neigen verstärkt zu Präsentismus, indem sie auch bei Krankheit arbeiten. Je ausgeprägter der Personalmangel ist, desto häufiger zeigt sich dieses Verhalten. Die große Mehrheit (69 Prozent) derjenigen, die regelmäßig Personalmangel erleben, hat in den vergangenen zwölf Monaten auch krank gearbeitet. In Belegschaften ohne erlebten Personalmangel gilt dies nur für jede zweite Person.

Gesundheitsaspekte vielfach ohne Beachtung bei täglicher Arbeit

Die Befragung zum Report zeigt auch, dass in den Betrieben der Gesundheitsschutz bei Personalmangel noch nicht ausreichend Thema ist. Von den Beschäftigten mit regelmäßigem Personalmangel hat nur ein Fünftel den Eindruck, dass in ihrem Betrieb bei täglichen Aktivitäten und Entscheidungen grundsätzlich Gesundheitsaspekte berücksichtigt werden. Bei den Beschäftigten ohne Personalmangel ist es hingegen ein Drittel. „Unternehmen und Betriebe sollten die gesundheitliche Dimension von Arbeit grundsätzlich stärker in den Fokus rücken. Doch wenn betriebliche Aufgaben unter den Zwängen des Mangels zu meistern sind, ist das besonders wichtig“, sagt Lubinski. Dabei könne das Potenzial von Betrieblichem Gesundheitsmanagement noch viel mehr genutzt werden“, betont der DAK-Landeschef. „Wir unterstützen Unternehmen dabei, Arbeit so zu organisieren, dass sie für Führung und Beschäftigte möglichst gut zu bewältigen ist. Es geht unter anderem um eine Reduktion von Stress und um eine gute Balance von Arbeit, Erholung und privaten wie gesellschaftlichen Aufgaben.“

Die DAK-Gesundheit informiert zum Betrieblichen Gesundheitsmanagement und ihren Angeboten unter: www.dak.de/bg

Pressekontakt:

Sönke Krohn

DAK-Gesundheit
Pressesprecher Schleswig-Holstein

Nagelsweg 27-31, 20097 Hamburg

Tel. 040 897 2130 1184, Mobil 0172 517 34 22
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