BSH plant Neustrukturierung des Bereichs Wäschepflege bis Ende 2006
Investitionen von rund 90 Millionen Euro in Deutschland vorgesehen
Veränderungen an Standorten in Berlin und Brandenburg
München (ots)
Die BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH plant bis Ende 2006 eine grundlegende Neustrukturierung der Produktion von Waschmaschinen in Deutschland. Entsprechende Beratungen mit dem Wirtschaftsausschuss des Unternehmens wurden heute aufgenommen.
Vor dem Hintergrund eines aggressiven Wettbewerbs und eines schrumpfenden Markts bei Waschmaschinen der oberen Preisklasse kommt es seit Jahren zu einem dramatischen Preisverfall. Allein in den letzten zwei Jahren sind die Durchschnittspreise für Frontlader-Waschmaschinen um rund 15 Prozent gefallen. Das Unternehmen beabsichtigt daher, die Produktion von Waschmaschinen in Deutschland zukünftig in dem 1994 erbauten Standort Nauen in Brandenburg zu konzentrieren. Das Entwicklungszentrum für Wäschepflege sowie Servicebereiche wie z.B. die IT mit derzeit knapp 400 Mitarbeitern sollen in Berlin-Gartenfeld erhalten bleiben. Die Produktion in Berlin-Gartenfeld würde danach voraussichtlich bis Ende 2006 auslaufen. Davon wären rund 600 Mitarbeiter betroffen. Für die Zukunftssicherung will die BSH in den kommenden vier Jahren rund 90 Millionen Euro am Standort Deutschland in die Entwicklung und Fertigung einer neuen wettbewerbsfähigen Frontlader-Waschmaschinenreihe investieren. Dieses neu konzipierte Produkt soll am Standort Nauen gefertigt werden.
Die BSH fertigt in Berlin-Gartenfeld Frontlader-Waschmaschinen der oberen Preisklassen, die besonders vom Preiskampf und einem gleichzeitigen Nachfragerückgang betroffen sind. Dadurch ist das Berliner Werk trotz Investitionen in Fertigung und Entwicklung sowie kontinuierlicher Produktivitätssteigerungsmaßnahmen in den letzten Jahren deutlich unterausgelastet und unwirtschaftlich geworden.
Die Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat und Wirtschaftsausschuss wurden heute über die geplanten Maßnahmen informiert. Mit dem Betriebsrat werden nach Abschluss der Beratung mit dem Wirtschaftsausschuss Gespräche über einen Interessenausgleich und einen Sozialplan aufgenommen.
Die weiteren fünf Fertigungsstandorte der BSH in Deutschland, in denen Haushaltsgroß- und Kleingeräte gefertigt werden, werden von diesem Vorhaben nicht tangiert.
Die BSH beschäftigt weltweit 34.000 Mitarbeiter, davon rund 14.000 in Deutschland; sie ist damit der größte deutsche Arbeitgeber in der Hausgerätebranche. Die BSH investiert in Deutschland jährlich mehr als 100 Millionen Euro in die Entwicklung von Produkten und in Fertigungsanlagen; sie exportiert nahezu 65 Prozent der in den deutschen Werken hergestellten Hausgeräte ins Ausland.
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