Teilfortführung für BSH-Fertigung in Berlin vereinbart
Berlin (ots)
Den Tarifvertragsparteien VME Berlin und Brandenburg und IG Metall Bezirksleitung Berlin-Brandenburg-Sachsen ist es in Zusammenarbeit mit der BSH gestern in Berlin gelungen, sich auf Basis des ursprünglichen Angebots von BSH auf die Eckpunkte eines Teilfortführungskonzepts für den Standort Berlin-Gartenfeld zu einigen. Dabei hat die Arbeitnehmerseite weit reichende - auch tarifliche - Zugeständnisse eingebracht. Im Gegenzug ist die Arbeitgeberseite noch einmal und bis an die Grenzen des Vertretbaren im Sinne einer positiven Lösung auf die Arbeitnehmerseite zugegangen. Der vorgelegte gemeinsame Entwurf hat die Zustimmung der BSH-Geschäftsführung gefunden. Das teilten der Arbeitgeberverband, die Gewerkschaft und die Unternehmensleitung von BSH heute auf einer Pressekonferenz in Berlin mit.
Ein zentraler Punkt des Konzepts ist, dass die Arbeitnehmer die von BSH benötigten jährlichen Einsparungen bei den Personalkosten in Summe von 8,5 Millionen Euro netto erfüllen. Diesen Betrag hatte die Arbeitgeberseite bereits im September 2006 gefordert. Folgende tarifliche Eckpunkte sind für die Verhandlungen zum Interessenausgleich und Sozialplan fixiert:
- Die Fertigung wird um mehr als 50 Prozent reduziert, das heißt von 570 Arbeitsplätzen bleiben 270 in der Fertigung in Berlin-Gartenfeld erhalten.
- Rund 220 Stellen werden abgebaut. Die übrigen Mitarbeiter werden in der Entwicklung und an Berliner Standorten der Muttergesellschaften integriert.
- Für die von Entlassung betroffenen Mitarbeiter richtet das Unternehmen eine Transfergesellschaft ein.
- Die Personalkosten am Standort werden um 20 Prozent gesenkt.
- Es wird im Bereich Forschung, Entwicklung und Services die 40-Stunden-Woche als Regelarbeitszeit ohne Lohnausgleich eingeführt.
Gemeinsam mit den 400 Mitarbeitern in Forschung, Entwicklung, IT und in den Servicebereichen sowie Logistik wird die BSH insgesamt etwa 770 Mitarbeiter in Berlin weiterbeschäftigen. Für den Standort soll beginnend im Jahr 2007 eine Beschäftigungssicherung bis 2010 gelten - damit wurde dem Vorschlag der Arbeitgeberseite vom September 2006 entsprochen.
Bei der Kostenverteilung für die Weiterführung der Produktion verständigten sich die Verhandlungsparteien darauf, dass das Unternehmen etwa 14,1 Millionen Euro der jährlichen Fortführungskosten schultern wird. Die Arbeitnehmerseite wird pro Jahr rund 8,5 Millionen Euro der Kosten tragen. Die errechneten Fortführungskosten pro Jahr erhöhen sich gegenüber dem firmenseitig ursprünglich angebotenen Teilfortführungskonzept von 20 auf insgesamt 22,6 Millionen Euro.
BSH hatte in den vergangenen Wochen immer wieder betont, dass das Unternehmen nichts unversucht lassen würde, um für zumindest einen Teil der in Berlin betroffenen Produktionsmitarbeiter doch noch zu einer einvernehmlichen Lösung zu kommen. Die Geschäftsführung der BSH in München bewertet das Ergebnis "für das Unternehmen als ein Kompromiss, der gerade noch zu vertreten ist." BSH-Geschäftsführer Robert Kugler blickt jetzt nach vorn: "Nach langwierigen und zähen Verhandlungen in den letzten eineinhalb Jahren muss das Ziel nun sein, mit zusätzlichen Maßnahmen wie zum Beispiel der Steigerung der Produktivität die Kosten zu reduzieren", so Kugler.
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Die BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH, seit 1967 ein Joint Venture zwischen der Robert Bosch GmbH Stuttgart und der Siemens AG München, ist eine weltweit tätige Unternehmensgruppe mit einem Jahresumsatz von über 7,3 Mrd. Euro.
Zusammen mit einem Welt umspannenden Netz von Vertriebs- und Kundendienstgesellschaften sind heute über 70 Gesellschaften in 44 Ländern mit mehr als 35 500 Mitarbeitern für die BSH tätig. Die Konzernzentrale befindet sich in München, die 44 Fabriken in 15 Ländern in Europa, USA, Lateinamerika und Asien.
Neben den Hauptmarken Bosch und Siemens besteht das Markenportfolio der BSH aus fünf Spezialmarken und sechs Regionalmarken. Unter ihrem Namen bietet die BSH große und kleine Hausgeräte und ein Sortiment internetfähiger Hausgeräte an.
Die BSH ist Marktführer in Deutschland, in Westeuropa die Nummer Eins und gehört zu den weltweit führenden Hausgeräteherstellern.
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