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Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KOFA) Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V.

Produktivität - 4 Milliarden weniger Arbeitsstunden

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Köln (ots)

Während in den achtziger Jahren das
Wirtschaftswachstum in Deutschland den Anstieg der
Arbeitsproduktivität übertraf, hat sich dieses Verhältnis seit Beginn
der neunziger Jahre umgekehrt. Die Arbeitsproduktivität ist zwischen
1991 und 2003 mit jahresdurchschnittlich 2,1 Prozent recht kräftig
gestiegen, beim Wachstum reichte es jedoch nur zu einem Mini-Zuwachs
von jährlich 1,3 Prozent. Eine Erklärung dafür ist, dass die Zahl der
geleisteten Arbeitsstunden gegenüber 1991 um 4 Milliarden auf das
Rekordtief von 55,3 Milliarden im vergangenen Jahr sank und die
Beschäftigung um 3 Prozent zurückging. Dass es auch anders geht,
zeigt ein Blick in die USA, wo die Zahl der Erwerbstätigen im selben
Zeitraum um 17 Prozent zulegte. Dies trug dazu bei, das
Wirtschaftswachstum im Jahresschnitt auf 3,2 Prozent zu heben.
Die deutschen Wachstumsprobleme basieren weniger auf einer
geringeren Schlagzahl beim technischen Fortschritt als vielmehr in
der langwierigen Investitionsschwäche und dem hohen Kostendruck, der
sich vor allem in der Industrie negativ bemerkbar machte. Dort sank
die Zahl der geleisteten Arbeitsstunden zwischen 1991 und 2001 um 23
Prozent, während sich der Kapitalstock je Erwerbstätigen
rationalisierungsbedingt um 44 Prozent vergrößerte. Im
Dienstleistungssektor nahm hingegen die Kapitalintensität ebenso wie
das Arbeitsvolumen um etwa 10 Prozent zu. Auch das Beispiel der USA
macht deutlich, dass ein höherer Kapitaleinsatz nicht zwangsläufig zu
weniger Arbeitsplätzen führt. So haben die Amerikaner ihre realen
Bruttoanlageinvestitionen seit 1991 im Jahreschnitt um 5,2 Prozent
gesteigert und dennoch einen Beschäftigungsboom ausgelöst. Die
Bundesrepublik hat mit einem jährlichen Investitionsrückgang von 0,1
Prozent also nicht zu viel, sondern eher zu wenig Kapital geschaffen,
um das vorhandene Arbeitspotenzial besser zu mobilisieren.
ots-Originaltext: Institut der deutschen Wirtschaft Köln
Digitale Pressemappe:
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=51902
Michael Grömling, Nicola Hülskamp: Wirtschafts- und 
Produktivitätswachstum in Deutschland, 
Studie im Rahmen der Forschungsarbeit des Roman Herzog Instituts 
München, in: iw-trends 4/2004
Gesprächspartnerin im IW: Nicola Hülskamp,
Telefon: (02 21) 49 81-757 
am 1. Dezember: Telefon (01 60) 90 74 23 92

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