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Kolpingwerk: "Solidarität über Bord"

Köln (ots)

Kolping-Bundesvorsitzender krititisiert Herzog-Modell
Vor "zu viel Schlagseite" warnt der Bundesvorsitzende des
Kolpingwerkes, Heinz Schemken, die CDU. "Ich befürchte großen Schaden
für die Union als Volkspartei, falls sie zu sehr dem Neoliberalismus
nachläuft", erklärte Schemken am 10. Oktober in Köln.
"Abweichler sind nicht diejenigen, die einen Systemwechsel in der
Krankenversicherung kritisieren, sondern diejenigen, die das
gesellschaftspolitische Grundverständnis der Christdemokraten über
Bord werfen", fügte Schemken hinzu.
Das Herzog-Modell zerreiße das Solidarprinzip, indem es Beiträge
in der Krankenversicherung unabhängig vom Leistungsvermögen der
Versicherten festsetze ("Kopfpauschale"). Solidarität und
Gerechtigkeit seien jedoch Eckwerte der Christlichen
Gesellschaftslehre, auf die sich die Union bislang berufe. "Die
Sozialpolitik der Union war in den zurückliegenden Jahrzehnten
genauso wenig sozialdemokratisch wie sie in der Zukunft reinrassig
liberal sein wird", erklärte Schemken. "Als Beispiel demonstriert
Edmund Stoiber in Bayern christlich-soziale Politik mit Augenmaß. 
Seine Wahlergebnisse bestätigen, dass er bei den Menschen ist."
Heinz Schemken erinnert an den Beurteilungsmaßstab des
Kolpingwerkes für zukunftsorientierte Sozialreformen: "Jede
politische Entscheidung ist nur dann zukunftssicher und vereinbar mit
dem Gemeinwohl, wenn sie die Kriterien der Solidarität, der
Subsidiarität, der Nachhaltigkeit und der Eigenverantwortung
angemessen widerspiegelt." Jede Reform müsse allen vier Anforderungen
entsprechen.
Das Kolpingwerk Deutschland ist einer der größten
katholischen Sozialverbände Deutschlands mit über 276000 Mitgliedern.

Pressekontakt:

Martin Grünewald
Pressereferat
Kolpingwerk Deutschland
Kolpingplatz 5-11
50667 Köln
Tel.: 0221-20701-195
E-Mail: martingruenewald@kolping.de, www.kolping.de

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