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Kolpingwerk gegen erzwungene Vätermonate

Köln (ots)

"Es ist gut, dass in Gesellschaft und Politik endlich
über die Bedeutung von Familie und ihren Stellenwert für die Zukunft
diskutiert wird", erklärte der Bundesvorsitzende des Kolpingwerkes
Deutschland, Thomas Dörflinger (MdB) in Berlin. Die Entscheidung für
Kinder müsse Frauen und Männern durch entsprechende Rahmenbedingungen
ermöglicht werden. Familien mit Kindern müssten in der
betreuungsintensiven Kleinkindphase deutlich entlastet werden. Die
Familienpolitik müsse Müttern und Vätern die Freiheit für ihren
Lebensentwurf überlassen und alle Familienmodelle gleichermaßen
möglich machen und unterstützen. Auch die Entscheidung, wer die
Kinder wie lange betreue, müsse die freie Wahl der Eltern bleiben.
Deshalb spricht sich das Kolpingwerk gegen die so genannten
"Vätermonate" aus, die die Zahlung von Erziehungsgeld daran koppelt,
dass jedes Elternteil mindestens zwei Monate der Elternzeit nimmt.
Das Konzept der Bundesregierung, ab 2007 anstelle des
Erziehungsgeldes ein Elterngeld als Lohnersatzleistung zu zahlen,
mache nur dann Sinn, wenn dadurch nicht ein Teil der Familien
schlechter gestellt werde als bisher. "Deshalb setzt sich das
Kolpingwerk dafür ein, Eltern eine Wahlmöglichkeit zwischen
Erziehungsgeld und Elterngeld einzuräumen. Dadurch könnten die
befürchteten Benachteiligungen von Geringverdienern und
Mehrkindfamilien durch das Elterngeld verhindert werden", betonte
Dörflinger. "Grund für diese Sorge ist der Sockelbetrag des
Elterngeldes, der niedriger sein soll als das Erziehungsgeld und
zudem auf andere Sozialleistungen angerechnet werden soll." Bei einer
solchen Wahlmöglichkeit könnten gut verdienende Eltern das Elterngeld
als Lohnersatzleistung wählen und damit nach der Geburt ihren
Lebensstandard sichern. Das Erziehungsgeld wiederum gebe
Geringverdienern und Mehrkindfamilien zwei Jahre lang eine
finanzielle Sicherheit.
"Grundvoraussetzung für die Umsetzung einer effektiven
Familienpolitik ist, dass alle Bürgerinnen und Bürger die Bedeutung
der Erziehung von Kindern als eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe
erkennen", betonte Thomas Dörflinger. Kinder seien der Garant für die
Generationensolidarität, auf der unser gesamtes Gemeinwesen aufgebaut
sei. "Solidarität mit den Familien ist vor diesem Hintergrund keine
ungeliebte Pflicht, sondern die Übernahme von Verantwortung für
unsere Gesellschaft."

Pressekontakt:

Kolpingwerk Deutschland
Heinrich Wullhorst
Referent für Öffentlichkeitsarbeit und
innerverbandliche Kommunikation
Kolpingplatz 5-11
50667 Köln
Tel: (0221) 20701-241
Mobil: (0179) 6638717
E-Mail: heinrichwullhorst@kolping.de
Homepage: www.kolping.de

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