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Paritätischer Wohlfahrtsverband fordert Maßnahmenbündel zur Armutsbekämpfung

Berlin (ots)

Der Kinderreport 2007 und die jüngsten Zahlen des
Statistischen Bundesamtes zum Anstieg der Verbraucherpreise machen 
aus Sicht des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes ein Maßnahmenpaket 
zur Bekämpfung der Kinderarmut in Deutschland dringend erforderlich. 
"Der enorme Preisschub vor allem bei Grundnahrungsmitteln treibt die 
Bezieher von Arbeitslosengeld II und Sozialgeld immer tiefer in die 
Armut", sagte Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des 
Paritätischen. "An einer Erhöhung des Regelsatzes führt kein Weg mehr
vorbei. Wer jetzt immer noch nicht handelt, nimmt die Armut von 7,3 
Millionen Hartz-IV-Beziehern - darunter 2,5 Millionen Kindern - 
bewusst in Kauf."
Von Armut besonders stark betroffen und ihrer Entwicklungschancen 
beraubt sind nach dem vom Deutschen Kinderhilfswerk vorgestellten 
Kinderreport vor allem Jungen und Mädchen aus Einwandererfamilien. 
Dies zeige, dass ein ganzes Maßnahmenbündel erforderlich sei, um 
Kinderarmut wirksam zu bekämpfen, sagte Schneider. Er hält drei 
Schritte für notwendig: "Die Einkommensarmut muss offensiv bekämpft 
werden, insbesondere durch die bedarfsgerechte Erhöhung der 
Hartz-IV-Regelsätze. Wir brauchen eine offensive Bildungspolitik, die
im frühesten Kindesalter ansetzt und die Eltern einbezieht. Und wir 
müssen Integrationsmaßnahmen für Migrantinnen und Migranten schaffen,
die ihnen echte Bildungs- und Arbeitschancen eröffnen."
Die Position der Bundesregierung, wonach für eine Anpassung der 
Hartz-IV-Regelsätze an die Preisentwicklung kein Bedarf bestehe, sei 
nicht haltbar, sagte Schneider. Dafür seien die jüngsten Zahlen des 
Statistischen Bundesamtes nur ein weiterer Beleg. "Wie viele Fakten 
müssen der Regierung noch vorgelegt werden, damit sie endlich 
handelt?" so der Hauptgeschäftsführer des Paritätischen. Er begrüßte 
die Bereitschaft der Bundesregierung, zusätzliche Mittel für die 
Einschulung und die Schulspeisung für Kinder aus armen Familien zur 
Verfügung zu stellen. "Dies ist jedoch nur ein Tropfen auf dem heißen
Stein. Es kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Regelsatz neu 
berechnet werden muss, insbesondere um dem Bedarf von Kindern gerecht
zu werden."
Ansprechpartnerin:
Ulrike Bauer
Tel. 030/246 36 304

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