Paritätischer Wohlfahrtsverband
Paritätischer Wohlfahrtsverband: Zuwanderungsgesetz ohne Rechtsanspruch auf Sprachförderung für Migranten ist eine Farce
Berlin (ots)
"Ein Zuwanderungsgesetz, das Migranten keinen Rechtsanspruch auf Förderung der deutschen Sprachkenntnisse zugesteht, ist eine Farce." Nach Auffassung von Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, darf ein solcher Anspruch nicht nur für Neuzugewanderte gelten, sondern muss auch bereits hier lebenden Migrantinnen und Migranten mit entsprechendem Förderbedarf eingeräumt werden. "Sollte es diesen Rechtsanspruch nicht geben, ginge ein weiteres Kernelement des Zuwanderungsgesetzes verloren", sagte Schneider anlässlich der Verhandlungen zum Zuwanderungsgesetz am morgigen Freitag. Er forderte, die verschiedenen Zuwandergruppen gleich zu behandeln. "Wenn nach Gutsherrenart nur Spätaussiedlern ein Recht auf Deutschförderung eingeräumt wird, schafft dies neue Konflikte." Entscheidend müsse der individuelle Förderbedarf der Menschen sein.
Der Verband sprach sich auch gegen Pläne aus, wonach Migranten ausländerrechtliche Sanktionen drohen, wenn sie nicht an Deutschkursen teilnehmen. "Wir wissen aus der praktischen Arbeit unserer Mitgliedsorganisationen, dass es eine große Nachfrage nach zielgruppenspezifischen, qualitativ hochwertigen Sprachkursen gibt", sagte Schneider. Diese Nachfrage könne bisher aufgrund mangelnder Finanzierung nicht ausreichend befriedigt werden. "Statt über Sanktionen nachzudenken, ist es höchste Zeit, endlich ein qualitativ hochwertiges Förderangebot zu entwickeln und zu realisieren", sagte Schneider.
Ansprechpartner: Harald Löhlein Tel.: 0 30/2 46 36-304 oder 01 73/3 26 81 79
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