Berliner Morgenpost: Prenzlauer Berg ist wirtschaftlichste Vivantes-Klinik
Berlin (ots)
Berlin - Die wirtschaftlichste Klinik des defizitären Krankenhausbetriebs Vivantes ist das Klinikum Prenzlauer Berg. 2003 hat das Haus ein Plus von 4,77.Millionen Euro erzielt. Das berichtet die Berliner Morgenpost in ihrer Dienstag-Ausgabe. Dennoch soll gerade diese Klinik eingeschränkt werden: Sie darf künftig keine Patienten mehr stationär versorgen.
So sieht es die aktualisierte Finanzplanung vor, die von Vivantes- Geschäftsführer Wolfgang Schäfer und der Beraterfirma McKinsey für den Vivantes-Konzern erarbeitet wurde. Zum landeseigenen Klinikbetrieb Vivantes Netzwerk für Gesundheit GmbH gehören neun Kliniken, darunter das Auguste-Viktoria-Krankenhaus, das Klinikum Friedrichshain oder das Klinikum Neukölln.
Laut einem internen Kosten- und Erlösbericht von Vivantes, der der Morgenpost vorliegt, gehört zu den großen Verlustbringern im Klinikbetrieb das Urban-Klinikum in Kreuzberg. Das Haus machte 2003 inklusive der Kosten für das Gebäude einen Jahresverlust von 9,04 Millionen Euro. Das Klinikum Neukölln kommt auf ein Minus von 13,6 Millionen Euro. Beim Klinikum Friedrichshain beläuft sich das Minus für 2003 auf 11,2 Millionen Euro. Das Klinikum Hellersdorf liegt bei einem Minus von 2 Millionen Euro, das Humboldt-Klinikum bei minus 8,8.Millionen, das Klinikum Spandau bei minus 5,4 Millionen Euro. Das Auguste-Viktoria-Klinikum (AVK) in Schöneberg machte einen Jahresgewinn von 1,6 Millionen Euro, doch zuzüglich aller Verwaltungsausgaben und Kosten für Medizintechnik rutscht auch das AVK in die roten Zahlen: Minus 6,9 Millionen Euro. Ein bilanztechnischer Lichtblick ist das Wenckebach-Klinikum. Es machte einen Jahresgewinn von fast 10 Millionen Euro, abzüglich der Zusatzkosten für Verwaltung und Medizintechnik verbleibt noch ein Plus von 3,6 Millionen Euro.
Nach dem Willen der Geschäftsführung sollen aber das Wenckebach- und das Auguste-Viktoria-Klinikum künftig mit der Uniklinik Charité, Campus Benjamin Franklin, kooperieren. Wie diese Zusammenarbeit aussehen soll, wollten weder die Vivantes-Führung noch der Wirtschaftsausschuss des Aufsichtsrates mitteilen. Die Deckungslücke des Klinikkonzerns für 2003 beträgt insgesamt 29,1 Millionen Euro.
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