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Studie: Signale einer wirtschaftlichen Abschwächung

Heppenheim (ots)

Europa: Angst vor einem wirtschaftlichen Abschwung / Spätzahler machen Sorgen / Risiken und Forderungsverluste steigen / 25 Prozent der deutschen Firmen beugen nicht vor

Unternehmen in ganz Europa berichten von negativen Signalen und erhöhten Schuldnerrisiken im Zusammenhang mit dem Zahlungsverhalten und der Situation ihrer Kunden. So sind die Forderungsausfälle europaweit auf 2,3 Prozent gestiegen, Zahlungen vor allem anderer Unternehmen (B2B) verspäteten sich trotz langer Zahlungsziele durchschnittlich um sechs Tage. Auch wenn sich die Situation in Deutschland besser darstellt als im europäischen Durchschnitt, verschärfen Spätzahler und Ausfälle den finanziellen Spielraum der Unternehmen.

Für den aktuellen European Payment Report 2019 (EPR) sind europaweit 11.856 Unternehmen von Intrum, dem europäischen Marktführer im Forderungsmanagement, befragt worden. 17 Prozent der befragten deutschen Unternehmen - und damit fast doppelt so viele wie im Vorjahr (neun Prozent) - gaben an, dass sie in den nächsten zwölf Monaten einen Anstieg der Debitorenrisiken erwarten. "Die Unternehmen müssen ihre Liquidität und ihren Cashflow planen können, um optimale und möglichst risikoarme Investitionsentscheidungen treffen zu können oder neue Mitarbeiter einzustellen. Denn finanzielle Stabilität ist die Grundlage für Wachstum. Für Unternehmen bedeuten die Anzeichen höherer Risiken, dass es wichtiger als je zuvor ist, den eigenen Kunden gut zu kennen", sagt Florian Wöretshofer, Managing Director der Intrum in Deutschland.

Rezession ist in vielen Ländern zu spüren

Während die EPR-Befragungsergebnisse in ganz Europa zwar alles in allem ein leicht erhöhtes Risiko in Bezug auf Zahlungen und Schulden deutlich machen, sind die Daten sehr unterschiedlich und abhängig davon, wie die Situation und die Konjunktur des jeweiligen Landes aktuell aussieht. Im gesamteuropäischen Durchschnitt ist aber fast jedes fünfte Unternehmen - 18 Prozent - der Meinung, dass sich ihr Land bereits aktuell in einem wirtschaftlichen Abschwung befindet. In Ländern wie Griechenland und Italien sehen Unternehmen die Rezession als aktuelle Realität an, während die meisten Unternehmen in Deutschland und Österreich für die kommenden fünf Jahre keine Rezession erwarten. In Deutschland glauben 62 Prozent der befragten Unternehmen nicht, dass es in ihrem Heimatland in absehbarer Zeit zu einer Rezession kommen wird. Nur eine Minderheit von 9 Prozent sehen Deutschland bereits in einer Rezession beziehungsweise erwarten diese innerhalb von einem Jahr.

Spätzahler machen Probleme

Wenn Rechnungen nicht fristgerecht bezahlt werden, kann dies schwerwiegende Folgen haben. Zahlungsverzug kann zu Liquiditätsengpässen, Umsatzverlusten bis hin zu einer existenziellen Bedrohung des Unternehmens führen. So sagten 77 Prozent der befragten deutschen Unternehmen, dass sie in eine problematische Situation geraten, wenn Kunden erst nach dem festgelegten Fälligkeitsdatum zahlen. Dies ist ein deutlich höherer Anteil als der europäische Durchschnitt von 51 Prozent. Das zweithäufigste Problem bei Zahlungsproblemen sind lange Zahlungsziele, bei denen 52 Prozent der deutschen Unternehmen angegeben haben, dass sie dies als problematisch empfinden. Mehr als die Hälfte der Unternehmen in Deutschland sagen, sie seien im vergangenen Jahr gebeten worden längere Zahlungsfristen zu akzeptieren, als ihnen lieb war.

Überraschend ist nach wie vor, dass 25 Prozent der Unternehmen in Deutschland keinerlei Instrumente einsetzen, um Zahlungsausfälle zu vermeiden. 41 Prozent der deutschen Unternehmen nutzen Vorauszahlungen, nur 14 Prozent die Unterstützung durch Inkasso-Unternehmen, zwei Prozent Factoring. "Unterm Strich brauchen wir faire Zahlungsbedingungen für Anbieter und Kunden. Aber es sollte auch insgesamt wesentlich besser und professioneller vorgebeugt werden, so dass die Unternehmen für ihre Leistungen fristgerecht bezahlt werden und die Ausfallquoten weiter sinken", sagt Florian Wöretshofer von Intrum.

Über den European Payment Report 2019 von Intrum

Der European Payment Report 2019 basiert auf einer Umfrage, die vom 31. Januar bis 5. April 2019 in 29 europäischen Ländern gleichzeitig durchgeführt wurde. In dem Bericht wertet Intrum die Daten von insgesamt 11.856 Unternehmen in Europa aus, um Einblicke in das Zahlungsverhalten und in die finanzielle Stabilität europäischer Unternehmen zu erhalten. Befragt wurden im Rahmen der Umfrage Personen, die in ihrer Funktion als Finanzvorstand, CFO, Head of Credits, Business-Controller o.ä. fungieren. Der ungekürzte European Payment Report 2019 wird ab dem 11. Juni in 29 europäischen Ländern vorgestellt und ist hier abzurufen: www.intrum.com/epr2019.

Über Intrum

Intrum ist in 24 europäischen Ländern mit Credit Management Services präsent. Mit über 9.000 Mitarbeitern, 80.000 Unternehmen als Klienten und einem Umsatz von rund 1,3 Milliarden EUR (2018) ist Intrum Marktführer in diesem Segment. In Deutschland werden an den Standorten Heppenheim, Essen, Hamburg, Mönchengladbach, Potsdam und Eberswalde über 500 Mitarbeiter/innen beschäftigt. Intrum bietet seinen Klienten Lösungen zur Verbesserung des Cash-Flows und der langfristigen Profitabilität an. Im Mittelpunkt stehen Finanzdienstleistungen, vom Lastschriftverfahren für den Handel, über das Debitorenmanagement und den gesicherten Rechnungskauf im E-Commerce bis zum Management von Forderungen mit Leistungsstörungen und der Betreuung überschuldeter Kunden. Die Kunden sollen auf dem Weg aus den Schulden begleitet werden, damit sie wieder aktiv am Wirtschaftsgeschehen teilnehmen können. Intrum setzt sich für eine nachhaltige Entwicklung ein. Für uns ist es selbstverständlich, dass finanzielle Nachhaltigkeit auch Hand in Hand mit ökologischer und sozialer Verantwortung geht. So ist Intrum seit 2016 Unterzeichner der 10 Prinzipien des UN Global Compact und hat die Sustainability-Ziele in den Geschäftsbetrieb integriert.

Pressekontakt:

Kristina Benitz, National Marketing & Communication Manager
Intrum Deutschland GmbH. E-Mail: PressestelleDE@intrum.com

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