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Zahl des Monats: 79:78
Wettbewerb nur ohne Rabattvertrag

Berlin (ots)

   - Im Januar lief das Patent des Augenmedikaments Xalatan® 
     (Wirkstoff Latanoprost) aus. Mit Patentablauf sind mehr als zehn
     Generikahersteller mit Latanoprost-Generika auf den Markt 
     gekommen.
   - Xalatan®-Rabattverträge des Erstanbieters für mehr als die 
     Hälfte aller GKV-Versicherten behindern jedoch den 
     Generikawettbewerb, weil der Rabattvertrag über den Patentablauf
     hinaus Bestand hat und dadurch das Altoriginal bevorzugt 
     abgegeben wird. Entsprechend liegt der Marktanteil des 
     Altoriginals bei diesen Krankenkassen noch immer bei bis zu 79 
     %.
   - Bei den Krankenkassen ohne entsprechenden 
     Erstanbieterrabattvertrag funktioniert der intensive 
     Generikawettbewerb hingegen. Hier haben Generika bereits einen 
     Marktanteil von bis zu 78 %.

Die Marktentwicklung bei Latanoprost zeigt die völlig paradoxe Auswirkung von Rabattverträgen, die über den Patentablauf hinaus geschlossen werden: Die Marktdominanz wird durch die Rabattverträge des Erstanbieters für 37 Millionen GKV-Versicherte künstlich verlängert. Bei den Kassen, die solche Verträge abgeschlossen haben, beansprucht der Erstanbieter vier Monate nach Patentablauf noch mehr als drei Viertel des gesamten Markts.

Wie sehr den teureren Altoriginalen hingegen freier Wettbewerb zusetzt, zeigt die Marktentwicklung bei den Kassen, wo sich der Wettbewerb ungehindert entfalten kann, weil kein entsprechender Erstanbietervertrag besteht. Hier haben Generika im selben Zeitraum aufgrund ihres Preisvorteils bereits einen Marktanteil von bis zu 78 % erobert.

Die Marktdominanz des Erstanbieters auch nach Patentablauf beruht also auf einem Ausschalten des Wettbewerbs durch einen Rabattvertrag. Diese offenkundige Fehlsteuerung im System hat bei der Einführung der Rabattverträge sicher niemand gewollt. Deshalb muss der Gesetzgeber jetzt den Wettbewerb nach Patentablauf stärken. Es bedarf einer gesetzlichen Klarstellung, dass Rabattverträge von Erstanbietern, die über den Patentablauf hinaus geschlossen werden, um sich vor dem Wettbewerb zu schützen, mit Markteintritt des ersten Generikums enden müssen.

http://www.progenerika.de/de/publik/zahl/2012-05.html

Pressekontakt:

Bork Bretthauer, Geschäftsführer,
Tel.: (030) 81 61 60 9-0, info@progenerika.de

Original content of: Pro Generika e.V., transmitted by news aktuell

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