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Helaba-Volkswirtschaft
Ausblick 2007: Kapitalmärkte zwischen "Boom" und "Bust"

Frankfurt am Main (ots)

Helaba-Volkswirte erwarten für 2007 in Euroland Anstieg der
   Zinsen für zehnjährige Staatsanleihen auf 4,5 Prozent
Nach einem äußerst dynamischen Start hat sich das Wachstum in den 
USA seit dem zweiten Quartal dieses Jahres verlangsamt. Die teilweise
im Markt vorhandenen Befürchtungen einer Rezession sind nach Meinung 
der Helaba-Volkswirte jedoch zum gegenwärtigen Zeitpunkt 
unangebracht. Die aktuelle Entwicklung ist lediglich die Anpassung 
der Unternehmen und Haushalte an den erfolgten Zinserhöhungszyklus 
der Fed sowie den sektoralen Schock vom Immobilienmarkt. Der robuste 
Unternehmenssektor ist die Basis für einen stabilen Arbeitsmarkt und 
befördert somit die Konsumnachfrage. Auch der Wachstumsmotor Asien 
befindet sich in guter Verfassung, so dass die Basis für ein solides 
Exportwachstum auch in 2007 gelegt ist.
Das konjunkturelle Muster in Deutschland wird maßgeblich durch die
Mehrwertsteuererhöhung geprägt: In diesem Jahr bringen Vorzieheffekte
in Kombination mit einem sich bessernden Arbeitsmarkt deutliche 
Impulse, so dass ein Wachstum von 2,7 Prozent erwartet werden kann. 
2007 wird die Erhöhung der Mehrwertsteuer das Wachstum auf 1,6 
Prozent dämpfen. Ein Einbruch unter Potenzial ist nicht zu erwarten. 
Einerseits führt die mit der höheren Investitionstätigkeit verbundene
Besserung am Arbeitsmarkt zu einer anhaltenden Expansion der 
Binnennachfrage. Andererseits kann weiterhin mit positiven Impulsen 
von der Weltwirtschaft gerechnet werden.
Derzeit sind die Konjunkturindikatoren für die USA noch 
ambivalent. Deshalb rechnet die Mehrheit der Marktteilnehmer mit 
einer kräftigen Wachstumsdelle, was sich gegenwärtig in einem 
Rückgang der Kapitalmarktzinsen widerspiegelt. Diese Zinsdelle wird 
sukzessive auslaufen, da sich einerseits das US-Wachstum auf Sicht 
von sechs Monaten nicht ausreichend abschwächen wird, um den 
vorhandenen Inflationsdruck zu dämpfen. Andererseits zeigen sich die 
europäischen Wachstumskräfte robust genug, um hinreichend Schwung ins
kommende Jahr zu retten.
"Wir haben drei unterschiedliche Szenarien entwickelt, wobei wir 
unserem Hauptszenario 'Stagflation light' mit 70 Prozent eine relativ
hohe Eintrittswahrscheinlichkeit beimessen", erläutert Dr. Gertrud R.
Traud, Chefvolkswirtin der Helaba. "In der Gleichgewichtung der 
beiden Alternativszenarien mit jeweils 15 Prozent bringen wir zum 
Ausdruck, dass je nach Richtung und Ausmaß der US-Geldpolitik sowohl 
'Boom' als auch 'Bust' nicht unwahrscheinlich sind."
In ihrem Hauptszenario "Stagflation light" gehen die 
Helaba-Volkswirte davon aus, dass sich die damit einhergehende 
Zinsphantasie für die Geldpolitik der Fed und der EZB in den 
kommenden Monaten ebenso als Belastungsfaktor für die Rentenmärkte 
erweisen wird wie die weiterhin präsenten Inflationsrisiken, 
insbesondere in den USA. Sowohl die US-Notenbank als auch die EZB 
werden ihren Zinserhöhungszyklus fortsetzen, auch wenn die Fed 
derzeit eine Pause im Anhebungszyklus einlegt. Bis zum Spätsommer 
nächsten Jahres erwarten die Helaba-Volkswirte einen Leitzins von 
5,75 Prozent in den USA und 4 Prozent in Euroland. Die Zinsen für 
zehnjährige Staatsanleihen werden im Zuge dessen mit ansteigen und in
den USA bis auf 5,8 Prozent und in Euroland bis auf etwa 4,5 Prozent 
klettern, um dann wieder etwas nachzugeben.
Die Zinsdifferenz am kurzen und langen Ende wird den US-Dollar im 
kommenden Jahr begünstigen. Bis zur Jahresmitte ist ein Anstieg auf 
1,20 Dollar je Euro wahrscheinlich.
Der Aktienmarkt befindet sich derzeit in einer fundamental guten 
Verfassung. Solange von Seiten der US-Notenbank noch keine Signale 
einer Wiederaufnahme des Zinserhöhungszyklus ausgehen, ist mit einer 
Fortsetzung der Aufwärtsentwicklung zu rechnen. Da der nächste 
Zinsschritt der Fed im zweiten Quartal erwartet wird, wird der 
Aktienmarkt voraussichtlich im ersten Quartal seinen Höhepunkt 
herausbilden.

Pressekontakt:

Wolfgang Kuß
Presse und Kommunikation

Helaba
Landesbank Hessen-Thüringen
Girozentrale
MAIN TOWER
Neue Mainzer Str. 52-58
60311 Frankfurt
Tel.: 069/9132-2877
Fax: 069/9132-4335
e-mail: wolfgang.kuss@helaba.de
Internet: www.helaba.de

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