All Stories
Follow
Subscribe to Bayerische Landesärztekammer (BLÄK)

Bayerische Landesärztekammer (BLÄK)

Heilberufestudium: Qualität muss der Maßstab bleiben

München (ots)

Bachelor- und Masterabschlüsse für die
Studiengänge der Heilberufe Arzt, Zahnarzt und Apotheker lehnen Dr.
H. Hellmut Koch, Präsident der Bayerischen Landesärztekammer (BLÄK),
Michael Schwarz, Präsident der Bayerischen Landeszahnärztekammer
(BLZK) und Johannes Metzger, Präsident der Bayerischen
Landesapothekerkammer (BLAK) kategorisch ab. Konkret sprachen sie
sich in München gegen die Implementierung eines solchen zweistufigen,
modularen Studienganges in der ärztlichen, zahnärztlichen oder
pharmazeutischen Ausbildung aus. So förderungswürdig die Entstehung
eines europäischen Bildungsraumes sei, so fragwürdig erscheine der
Versuch, Anpassungsprozesse im Bereich der Hochschul- und
Universitätsausbildung für die Heilberufe mit ökonomischen
Sachzwängen zu begründen. "Zur spezifischen Situation in der
Humanmedizin erklärte Ärzte-Präsident Koch: "Für Ärztinnen und Ärzte
legt die Richtlinie 93/16 EWG fest, dass eine ärztliche
Gesamtausbildung mindestens sechs Jahre oder 5.500 Stunden
theoretischen und praktischen Unterricht an einer Universität
umfasst". Dies stelle den Mindeststandard dar, den auch die
Bundesregierung mit der neuen Approbationsordnung 2002 so bestätigt
hat.
Kurzstudiengänge mit Bachelor- und Masterabschlüssen seien dafür
nicht geeignet und auch nur bedingt international vergleichbar. "Die
Forderung nach kürzeren Ausbildungszeiten läuft Gefahr, die hohe
Qualität der Zahnheilkunde in Deutschland, die auch im Ausland
anerkannt ist, in Frage zu stellen", warnte Zahnärztekammer-Präsident
Schwarz. "Unser Problem liegt heute doch nicht in der mangelnden
Qualifikation der Zahnmedizin-Absolventen sondern in einem
Sozialversicherungssystem, das gut ausgebildete Ärzte und Zahnärzte
mittlerweile zu Tausenden ins Ausland abwandern lässt, weil dort die
Arbeitsbedingungen günstiger sind."
"Für die Heilberufe besteht eine gegenseitige Anerkennung der
Berufsausbildung in Europa. Wer einen Bachelorabschluss für das
Pharmaziestudium fordert, muss wissen, dass diese Studienabsolventen
keine Berufschancen in Europa haben, da diese Ausbildung nicht der
europäischen Richtlinie für Apotheker entspricht. Damit würden, so
Apotheker-Präsident Metzger, gerade die Intentionen des Prozesses
von Bologna ad absurdum geführt".

Pressekontakt:

Pressestelle der Bayerischen Landesärztekammer,
Mühlbaurstraße 16,
81677 München,
Dagmar Nedbal,
Tel.: 089 4147-268,
Fax: 089 4147-202,
E-Mail: presse@blaek.de

Original content of: Bayerische Landesärztekammer (BLÄK), transmitted by news aktuell

More stories: Bayerische Landesärztekammer (BLÄK)
More stories: Bayerische Landesärztekammer (BLÄK)
  • 18.08.2005 – 11:40

    Mit dem Laptop in den Urlaub

    München (ots) - Arbeitssüchtige können nach Beobachtungen von Ärzten auch im Urlaub schlecht abschalten und gefährden damit ihre Gesundheit. Deutliche Hinweise auf eine Arbeitssucht seien etwa die Lektüre von Geschäftsunterlagen im Urlaub, die Mitnahme des Laptops in die Berge oder der Anspruch, selbst am Strand noch ständig per Handy erreichbar zu sein. Darauf wies Dr. H. Hellmut Koch, Präsident der Bayerischen Landesärztekammer (BLÄK) hin. Ein Team ...

  • 06.07.2005 – 11:35

    65.000 Mitglieder in der Bayerischen Landesärztekammer

    München (ots) - Die Bayerische Landesärztekammer (BLÄK) hat die Zahl von 65.000 Mitgliedern erreicht. Als "Jubiläumsmitglied" weisen die BLÄK-Statistiken Christine Zeretzke aus, die derzeit in der Medizinischen Poliklinik der Ludwig-Maximilians-Universität arbeitet. "Ich befinde mich in der Weiterbildung zur Fachärztin für Innere Medizin, so die Auskunft der jungen Ärztin. BLÄK-Präsident Dr. H. Hellmut Koch ...

  • 22.03.2005 – 09:09

    Ärztliche Fortbildung: Karte, Punkte und Konto

    München (ots) - "Unser Ziel ist eine inhaltlich und zeitlich optimale Nachweisführung erworbener Fortbildungs-Punkte", sagte Dr. H. Hellmut Koch, Präsident der Bayerischen Landesärztekammer (BLÄK). Daher plane die BLÄK gemeinsam mit den anderen deutschen Landesärztekammern noch für 2005 die Herausgabe einer Fortbildungskarte für Ärztinnen und Ärzte. Da für niedergelassene Vertragsärzte und für ...