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WAZ: Tod eines Reporters - Kommentar von Lutz Heuken
Essen (ots)
Diktatoren wie die in Birma hassen es, wenn ihre Verbrechen bekannt werden. Daher gehören mutige Journalisten weltweit zu den Todfeinden der Despoten. Häufig leider im wahrsten Sinne des Wortes.
Die nebenstehenden Bilder aus Birma zeigen den Mord an dem japanischen Reporter Kenji Nagai, der gestern durch Kugeln der Soldateska starb. Der 50-jährige erfahrene Kriegsreporter hatte es sich zur Aufgabe gemacht, der Welt Bilder der brutalen Militärdiktatur zu zeigen. Spätestens seit den fürchterlichen Aufnahmen Napalm-verbrannter Kinder in Vietnam wissen wir, dass solche Fotos selbst eine Weltmacht erschüttern können.
Es wird häufig - und oft zu Recht - über sensationshungrige Klatsch-Reporter geschimpft, die skrupellos den Promis auflauern, um schmierige Geschichten zu schreiben. Doch es gibt auch Journalisten, die allen Kollegen als Vorbild dienen können. Die ihr Leben riskieren, um den Diktatoren die Maske vom Gesicht zu reißen.
Wir trauern um Kenji Nagai. Und hoffen, dass die Bilder seines furchtbaren Todes beitragen zum Ende der Mörderbande von Rangun.
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