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WAZ: Müller und der Abnickverein - Kommentar von Thomas Wels

Essen (ots)

Wäre die neue RAG ein "strotznormales Unternehmen"
(Vorstandschef Werner Müller), dann hätte der Manager jetzt 
vermutlich ein ernsthaftes Problem. Zwei Ermahnungen, einmal förmlich
vom Aufsichtsrat, einmal vom Aufsichtsratschef auf Grund von 
Kompetenzüberschreitungen innerhalb eines halben Jahres - kaum 
denkbar, dass das bei einem börsennotierten Konzern ohne Folgen 
bliebe. Der Aufsichtsrat muss sich reichlich veralbert vorkommen.
 Wer das Kontrollgremium lediglich als Abnickverein begreift, 
gefährdet zudem den anstehenden Börsengang. Was wohl die künftigen 
Investoren davon halten, wenn sie erfahren, wie eigenwillig der 
Vorstand von Evonik in Essen die Spielregeln und die Arbeitsteilung 
zwischen Aufsichtsrat und Vorstand auslegt? Und dass millionenschwere
Gefälligkeiten - wenn es überhaupt eine Gefälligkeit war - ein 
Ausweis für die Kapitalmarktfähigkeit des neuen Unternehmens sind, 
ist stark zu bezweifeln. Für den Chef der Kohlestiftung, 
Bonse-Geuking, wird das Geschäft so gewiss nicht leichter.

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Telefon: (0201) 804-8975
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