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WAZ: Die Bahn fährt nach Nirgendwo - Kommentar von Thomas Wels

Essen (ots)

Was so ein Linksruck, wie ihn der SPD-Parteitag
vollzogen hat, in der praktischen Politik bedeuten kann, ist am 
lebenden Objekt zu studieren. Die Deutsche Bahn AG, die sich zu einem
weltweit tätigen Logistik-Konzern gemausert hat, wird aller 
Voraussicht nach nicht wie geplant teilprivatisiert.
 Die Idee, 25,1 Prozent des Konzerns als stimmrechtslose Volksaktien 
mit Garantieverzinsung zu verkaufen, gleichzeitig 50 Prozent plus 
eine Aktie beim Staat zu lassen, ist der Privatisierungs-Tod. Welcher
Groß-Investor kauft sich in ein Staatsunternehmen ein, wenn er auf 
absehbare Zeit nichts mitzubestimmen hat? Warum sollte jemand eine 
Aktie kaufen, deren Kurs auf Grund der Garantiedividende und des 
Staatseinflusses von vorneherein auf Bodenhöhe festbetoniert ist? Der
SPD-Beschluss ist die Anti-Privatisierung - und ein Misstrauensvotum 
gegen den überforderten Verkehrsminister Tiefensee (SPD). Man darf 
gespannt sein, wann sich nun die ersten Manager auf die Suche nach 
einem Job machen, der mehr Perspektive bietet.

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Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-2727
zentralredaktion@waz.de

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