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WAZ: Programm "Reine Ruhr" - Es geht doch. Kommentar von Christopher Onkelbach

Essen (ots)

Hormone, Röntgenkontrast- und Schmerzmittel - Tag
für Tag fließt ein Medikamentencocktail aus privaten Toiletten und 
Krankenhäusern in Richtung Klärwerke. Die sind mit der Beseitigung 
solcher Spurenstoffe bislang überfordert. Das Zeug fließt samt den 
Industriechemikalien PFT und Tosu in die Ruhr, woraus die Wasserwerke
anschließend das Trinkwasser für vier Millionen Menschen aufbereiten.
Wer sich darüber sorgte, dem wurde gesagt: Das ist völlig 
unbedenklich.
 Nun geht aber offenbar doch, was bislang überflüssig sein sollte. 
Massivem öffentlichen Druck ist es zu verdanken, dass Politik und 
Wasserwirtschaft jetzt handeln. Nur einem Zufall war es zu verdanken,
dass die PFT-Belastung der Ruhr erkannt wurde. Und dass jahrelang ein
Chemiewerk Tosu legal in die Kanalisation ableiten konnte, ist eine 
Skandal für sich. Der Ruhrverband kündigt nun an, seine Kläranlagen 
zu modernisieren, um in Zukunft auch Medikamentenrückstände zu 
beseitigen, die Wasserwerke wollen spürbar investieren und auch 
Unternehmen werden in die Pflicht genommen. Es wurde höchste Zeit.

Pressekontakt:

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Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-2727
zentralredaktion@waz.de

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