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WAZ: In Würde weggelobt. Kommentar von Tobias Blasius

Essen (ots)

Das Ende im wochenlangen Streit um die Ablösung von
Faruk Sen als Direktor des Essener Zentrums für Türkeistudien zeugt 
von orientalischer Kompromissfähigkeit auf allen Seiten. Auf dem 
Basar der Eitelkeiten hat Integrationsminister Laschet so lange 
integriert, bis wirklich jeder gesichtswahrend dem Deal zustimmen 
konnte.
Sen ließ sich, obwohl arbeitsrechtlich in einer kommoden 
Situation, in Würde nach Izmir wegloben. Der Stiftungsvorstand, nicht
eben elegant im Gerangel mit seinem Direktor, erhält die Chance zum 
Neuanfang. Und die Landesregierung ist den Verdacht los, sie habe 
eine Galionsfigur mit SPD-Parteibuch rauswerfen wollen.
Bei aller Ehrpusseligkeit darf jedoch nicht aus dem Blick 
geraten, dass mit Sens Abschied auch das Zentrum für Türkeistudien 
seine Arbeit inhaltlich völlig neu definieren muss. Nachdem sich der 
mitteilungsfreudige Professor Sen über Jahre als Sprachrohr der 2,5 
Millionen türkischstämmigen Bürger in Deutschland verstand und mit 
wissenschaftlich nicht immer fundierten Beiträgen Einblicke in die 
sich wandelnde Welt der einstigen "Gastarbeiter" gewährte, wartet nun
integrationspolitische Kärrnerarbeit.

Pressekontakt:

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Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-2727
zentralredaktion@waz.de

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