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WAZ: Das Ende der Nahversorgung - Kommentar von Frank Meßing zum Ladensterben
Essen (ots)
Einkaufen soll zum Erlebnis werden: Supermärkte bieten inzwischen auch Snacks mit dem dazugehörigen Wein an. Durch Aldi schlendert man mit einem Caffé Latte, der in der Halterung des Einkaufswagens sicher steht. Hinzu kommen immer mehr Auswahl in den Regalen und ein möglichst großer Parkplatz - natürlich mit Gratis-Einstellplätzen.
Die neue Einkaufswelt können kleine Läden in Wohngebieten nicht bieten. Nachdem Tante Emma längst ausgestorben ist, zieht es nun auch Supermärkte raus aus engen Straßen an die Ränder, wo mehr Platz ist und der Discounter am besten gleich in der Nähe das Geschäft zusätzlich belebt.
Für die Nahversorgung ist das Gift. Wer nicht mehr so mobil ist und kein Auto hat, ist zunehmend aufgeschmissen. Kleine Läden rechnen sich für die Händler einfach nicht mehr, weil wir Verbraucher Mini-Preise und eine Maxi-Auswahl wollen. Die Politik ist an dem Dilemma nicht ganz unschuldig. Allzu großzügig hat sie lange die Ansiedlung großer Läden auf der grünen Wiese zugelassen und das Ausbluten der Stadtteilzentren in Kauf genommen. Die Sünden der Vergangenheit lassen sich jetzt nicht mehr heilen.
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