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Steuermehreinnahmen für bessere Bildung einsetzen! Vorschläge des DPhV zur Aufwertung des Lehrerimages

Berlin (ots)

Anlässlich des Weltlehrertages hat der Deutsche
Philologenverband in Berlin nachdrücklich an die Bundesländer 
appelliert, den Schülerrückgang und die steigenden 
Steuermehreinnahmen dazu zu nutzen, die pädagogischen 
Arbeitsbedingungen für Lehrer und Schüler nachhaltig zu verbessern. 
Der Bundesvorsitzende Heinz-Peter Meidingerbetonte: "In den letzten 
beiden Jahrzehnten ist der Schüleranstieg invielen Bundesländern zum 
Anlass genommen worden, mehrfach die Arbeitszeiten von Lehrern 
heraufzusetzen, die Klassengrößen zu erhöhen und die Stundentafeln, 
also das Unterrichtsvolumen, zu kürzen. Es ist angesichts des nun 
auch die alten Bundesländer erreichenden Schülerrückgangs und der 
stark steigenden Steuereinnahmen höchste Zeit für eine Wende dieser 
Politik, die nichtzuletzt durch PISA ihre verdiente Quittung bekommen
hat. Wir fordern alle Landesregierungen auf, die neu gewonnenen 
finanziellen Spielräume für eine Verkleinerung von Klassen, für eine 
Rücknahme derArbeitszeiterhöhungen von Lehrern und für bessere 
pädagogische Rahmenbedingungen, wie den Ausbau der Frühförderung, zu 
nutzen. Bildungspolitik muss nicht nur Platz 1 der Sonntagsreden, 
sondern auch Platz 1 der Finanzprioritäten  einnehmen!"
In diesem Zusammenhang kritisierte der Verbandsvorsitzende 
nachdrücklich die Bestrebungen, angesichts zurückgehender 
Schülerzahlen das gegliederteSchulwesen in Frage zu stellen und die 
Abschaffung der herkömmlichen Schularten zu betreiben. "Es ist 
widersinnig, erst über die zu hohen Klassenstärken zu jammern und 
dann bei zurückgehenden Schülerzahlen sofort große Verbundschulen zu 
fordern. Mir ist eine Hauptschule mit der Möglichkeit der 
Kleingruppenbetreuung dreimal lieber als ein anonymes 
Gesamtschulzentrum, in dem alle Klassen bis zur Obergrenze aufgefüllt
sind. Wir sollten die Chance des Schülerrückgangs nutzen, in allen 
Schularten die pädagogischen Rahmen-bedingungen deutlich zu 
verbessern.", so Meidinger.
Angesichts des bestehenden Lehrermangels kritisierte der 
Bundesvorsitzende die viel zu kurzsichtige Einstellungspolitik und 
Lehrerpersonalplanung aller Bundesländer. Er nannte es auch ein 
großes Versäumnis, dass es nie gelungen sei, eine umfassende, 
großzügig finanzierte Lehrerimagekampagne durch die 
Kultusministerkonferenz auf die Beine zu stellen. Es werde eine 
großeHerausforderung der Zukunft sein, genügend geeignete junge 
Menschen für den Lehrberuf zu gewinnen. Zur Aufwertung des 
Lehrerimages machteder DPhV-Vorsitzende konkrete Vorschläge:
  • eine Übereinkunft zwischen Politik und Lehrerverbänden, den Lehrerberuf zu stärken, dazu gehört auch der erklärte Verzicht von Politikern auf die in der Vergangenheit häufig praktizierte öffentliche Lehrerschelte
  • die Verbesserung der Berufsperspektiven in allen Lehrerlaufbahnen, auch Gymnasiallehrern werden zunehmend in vielen Bundesländern Aufstiegsmöglichkeiten vorenthalten
  • die Testung und Einführung von Eignungsfeststellungsverfahren, um für den Lehrberuf ungeeignete Lehramtsbewerber frühzeitig auf andere Berufsfelder zu verweisen.

Pressekontakt:

Kontakt:

DPhV - Deutscher Philologenverband
Eva Hertzfeldt
Pressesprecherin
Telefon: 030 - 40 81 67 89
Mobil: 0172 - 305 08 67
EMail: presse@dphv.de

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