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Höherer Stellenwert für Naturwissenschaften gefordert

Berlin (ots)

Naturwissenschaften muss in Schule, Forschung und
Bildungspolitik ein deutlich höherer Stellenwert zukommen. Dafür
plädierte der stellvertretende Bundesvorsitzende des Deutschen
Philologenverbandes (DPhV) Horst Günther Klitzing. "Albert Einstein
hätte sehr wahrscheinlich die aktuelle Wissenschaftspolitik in
Deutschland schon längst mit einer neuerlichen Emigration
beantwortet", sagte  Klitzing auf einer Fachveranstaltung des
Verbandes zum Thema "Schulphysik 100 Jahre nach Einstein" am 15.
September 2005 im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in
Göttingen.
Angesichts des Rückgangs an Interessenten für
naturwissenschaftlich-technische Studiengänge gebe es bereits einen
Mangel an wissenschaftlichem Nachwuchs. Deutschland drohe seinen
internationalen Stand als Wissenschafts- und Innovationsland immer
weiter zu verlieren, sagte Klitzing.
Die Einstellung der Gesellschaft zu Naturwissenschaft und Technik
müsse sich grundlegend ändern, um die Nachwuchsfrage in Forschung und
Industrie zu lösen. Klitzing appellierte an die für Bildung
Verantwortlichen, alles dafür zu tun, dass die modernen
Naturwissenschaften wieder ein wesentlicher und im Umfang größerer
Bestandteil der Allgemeinbildung werden. "Nur so wird es eine Zukunft
für Grundlagenforschung und technische Entwicklung in unserem Land
geben", zeigte sich der stellvertretende Bundesvorsitzende
überzeugt.
Immer noch bleibe Deutschland bei den Investitionen in das
Bildungs- und Wissenschaftssystem deutlich hinter dem OECD-Gesamtwert
zurück. Der akute Lehrermangel, der sich vor allem in den
naturwissenschaftlichen Fächern bemerkbar macht, mache deutlich, dass
Bildung hier zu Lande immer mehr von den Finanzministern der Länder
bestimmt wird.
Das DLR betreibt seit über 5 Jahren mit seinem wissenschaftlichen
und technischen Know-how erfolgreich das DLR_School_Lab in Göttingen
und ist in diesem Jahr Gastgeber der Fachdidaktischen Tagung des
Deutschen Philologenverbandes. "Wir würden uns freuen, wenn die
teilnehmenden Lehrer, die bundesweit angereist sind, das
DLR_School_Lab zukünftig verstärkt nutzen und an den
Lehrerfortbildungen teilnehmen", so der Geschäftsführer des DLR in
Göttingen, Josef Thomas.
Das DLR hat an allen Forschungsstandorten Deutschlands
mittlerweile sechs DLR_School_Labs eingerichtet. Diese
außerschulischen Lernorte bieten ein umfassendes Experimentierangebot
für Schülerinnen und Schüler ab der Grundschule bis zum
Hochbegabtenkurs mit Themen aus der aktuellen Luft- und
Raumfahrtforschung an. Darüber hinaus finden regelmäßig
Lehrerfortbildungen statt. Für Lehrer besteht damit die Möglichkeit,
den direkten Kontakt zu Wissenschaftlern herzustellen, die
vielfältigen Erklärungsmuster, z.B. zur Physik des Fliegens, zu
verstehen und anzuwenden. "Mit seinem School_Lab-Konzept liefert das
DLR in Partnerschaft mit anderen Bildungseinrichtungen dafür
zeitgemäße und richtungsweisende Beiträge", sagte Thomas.

Pressekontakt:

Eva Hertzfeldt, Pressesprecherin, Tel.030/40 81 67 89,
Fax 030/4 081 67 88,Handy: 0172/3 05 08 67,
E-Mail: presse@dphv.de

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