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vbw Studie: 96 Prozent der Industrieunternehmen in Bayern bieten Homeoffice an - Brossardt: "Pandemie hat der Digitalisierung regelrechten 'Booster' verpasst"
München
Homeoffice und Videokonferenzen sind drei Jahre nach dem ersten Corona-Lockdown gelebte Praxis in den bayerischen Unternehmen und nicht mehr aus dem betrieblichen Alltag wegzudenken. "Die Corona-Pandemie hat der Digitalisierung einen regelrechten 'Booster' verpasst. Eine aktuelle vbw Studie zum Breitbandbedarf der bayerischen Wirtschaft zeigt, dass mittlerweile 96 Prozent der befragten Unternehmen aus dem Industrie- und Dienstleistungssektor im Freistaat wenigstens für einen Teil ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Möglichkeit für Homeoffice anbieten", erklärt Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V.
In der gleichen Studie aus dem Jahr 2019, also vor der Corona-Pandemie, boten 51 Prozent der befragten Unternehmen ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Homeoffice an, weitere 26 Prozent hatten den Einsatz von Homeoffice damals geplant oder konnten es sich vorstellen. "Demzufolge ist auch davon auszugehen, dass die tatsächlichen Homeoffice-Tage sprunghaft angestiegen sind. Eine ähnlich große Steigerung sehen wir auch bei der Nutzung von Videokonferenzen. Heute sind sie bei 93 Prozent der Unternehmen Alltag, 2019 nutzten nur 26 Prozent der befragten Unternehmen Videokonferenzen", so Brossardt.
Für die vbw steht jedoch fest, dass die Entscheidung "Homeoffice oder nicht" Sache des Unternehmens bleiben muss. "Das darf nicht staatlich angeordnet werden. Die Betriebe können selbst am besten beurteilen, welche Arbeiten im Homeoffice gemacht werden können und welche nicht", stellt Brossardt klar und ergänzt: "Für manche Branchen, zum Beispiel in der Pflege oder im Einzelhandel, ist die Einführung von Homeoffice per se schwierig oder gar nicht möglich. Das gilt auch für alle Berufe, die eine Anwesenheit im Betrieb erfordern. Autos können nicht im Homeoffice montiert werden und der Bäcker kann sein Brot auch nicht zu Hause backen."
Brossardt betont abschließend: "Die Pandemie hat auch Schwächen bei der Digitalisierung offengelegt. So hat die unzureichende Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung und das Fehlen einheitlicher Schnittstellen etwa die Antragsstellung, Bewilligung und Auszahlung der Corona-Hilfen verkompliziert und verzögert. Auch die Chancen der Digitalisierung im Gesundheitsbereich müssen in Zukunft besser genutzt werden."
Das vbw Positionspapier "Lehren aus der Corona-Pandemie" finden Sie hier.
Die vbw Studie "Breitbandbedarf der bayerischen Unternehmen" finden Sie hier.
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