Neue OZ: Kommentar zu Theater
Weber
Osnabrück (ots)
Keine Lust mehr auf enge Limits
Eigentlich herrscht auf der A 40 Tempolimit. Doch für Anselm Weber wird die Autobahn im Ruhrgebiet zum Beschleunigungsstreifen auf dem Karriereweg. Vom Grillo an das Bochumer Schauspielhaus - besser kann es gar nicht laufen für den Mann, der das Essener Schauspiel im Schnellgang zu einer tollen Bühne gemacht hat. Essen hingegen beschert diese Personalie nach den Querelen um Philharmonie-Chef Kaufmann die zweite schlechte Schlagzeile in nur wenigen Monaten.
Gerade für eine Kulturhauptstadt nimmt es sich seltsam aus, dass ein aufregender Theatermacher geht, weil seinen künstlerischen Träumen viel zu enge finanzielle Limits gesetzt sind. Wie man Grenzen versetzt, führt Weber gleichzeitig auf der Bühne vor - mit einem spritzigen "Tartuffe" oder einem "Sommernachtstraum", der vor Agilität explodiert. Schade, dass dieses Feuerwerk in Essen bald abgebrannt sein wird. Dafür freut sich Bochum zu Recht auf funkelnde Vorstellungen.
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