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Neue OZ: Kommentar zu Kriminalität
Kirche
Schulen

Osnabrück (ots)

Aus Fehlern gelernt
Vertuschen, verschweigen, die Täter versetzen: Viel zu lange ist 
die katholische Kirche so mit Fällen von sexuellem Missbrauch an 
Kindern und Jugendlichen umgegangen, auch in Deutschland. Nach und 
nach bekannt gewordene Verfehlungen einzelner Priester haben die 
Glaubwürdigkeit der moralischen Instanz Kirche schwer erschüttert.
Immerhin: Je mehr skandalöse Vorkommnisse ans Licht kamen, umso 
mehr haben Päpste, Bischöfe und Ordensleitungen aus früheren Fehlern 
gelernt. Papst Benedikt XVI. hat 2001 die kirchliche Strafverfolgung 
verbessert und die Strafen verschärft. Und 2002 veröffentlichte die 
Deutsche Bischofskonferenz Leitlinien zum Vorgehen in solchen Fällen.
Sie raten den Tätern zur Selbstanzeige, empfehlen das Angebot 
psychologischer Hilfe für Opfer und sehen die Einschaltung eines 
neutralen Beauftragten vor.
Die Leitung der deutschen Jesuiten orientiert sich daran und macht
derzeit das einzig Richtige: Sie geht in die Offensive, entschuldigt 
sich für die Skandale an ihren Gymnasien und will zur Aufklärung 
beitragen. Das ist ein schmerzlicher, aber auch dringend notwendiger 
Prozess für den Orden. Denn hinter jedem einzelnen Fall, hinter jedem
Betroffenen steckt eine Tragödie. Viele Opfer leiden ein Leben lang 
unter den Übergriffen in der Schulzeit.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

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