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Klimaschutzappell an Vattenfall-Chef Josefsson
Greenpeace setzt Proteste gegen Braunkohle-Kraftwerk Boxberg fort

Boxberg/Sachsen (ots)

Mit einem Klimaschutz-Appell an den
Vorstandsvorsitzenden von Vattenfall, Lars Göran Josefsson, setzt 
Greenpeace seinen Protest gegen den Bau eines Braunkohlekraftwerks im
sächsischen Boxberg fort. "Herr Josefsson, übernehmen Sie 
Verantwortung für den Klimaschutz, stoppen Sie den Ausbau des 
Braunkohlekraftwerks in Boxberg", heißt es in dem Aufruf von 
Greenpeace. Die Umweltschutzorganisation fordert den Vattenfall-Chef 
auf, die Investitionen in Erneuerbare Energien zu lenken und vom Bau 
weiterer klimaschädlicher Kohlekraftwerke abzusehen. Ein erster 
Schritt in die richtige Richtung sei ein Stopp des Ausbaus des 
Braunkohle-Kraftwerks in Boxberg.
Seit Montagmorgen halten sich Kletterer auf der Baustelle für den 
Block R 12 auf. Aktivisten aus mehreren europäischen Ländern 
verbrachten die Nacht auf einem der Kräne. Dort hängt ein rund 200 
Quadratmeter großes Transparent mit der Forderung: "Vattenfall: 
Baustopp! Klimaschutz statt Braunkohle". Greenpeace setzt den Protest
heute fort.
Mit der Leitung des Kraftwerks in Boxberg führten 
Greenpeace-Experten am Montagabend ein Gespräch über Maßnahmen zur 
Verringerung des CO2-Ausstoßes bei Vattenfall. Eine glaubwürdige 
Strategie zum Klimaschutz konnten die Vattenfall-Manager nicht 
vorweisen. Demnach ist das Unternehmen nicht einmal bereit, nach 
Fertigstellung von Block R einen der vorhanden Braunkohleblöcke 
abzuschalten. Der dafür angedachte Zeitpunkt sei "nicht heute, nicht 
morgen, sondern übermorgen". Für Greenpeace ist das Ergebnis des 
Gesprächs ein klarer Beleg dafür, dass Vattenfall weiterhin an 
überkommenen Konzepten festhält. "Es wird weiterhin massiv in 
Braunkohle investiert, statt Alternativen zu fördern", sagt Karsten 
Smid von Greenpeace. "Die Vattenfall-Chefetage handelt, als wenn es 
den alarmierenden Bericht des UN-Weltklimarates nie gegeben hätte."
Auch die Rolle von Vattenfall-Chef Josefsson persönlich beim 
Klimaschutz ist undurchsichtig. Er ist als Vorstandsvorsitzender für 
den Bau des Braunkohlekraftwerks in Boxberg und zwei weitere 
Kohlekraftwerksprojekte in Deutschland verantwortlich. Als 
Klimaberater von  Bundeskanzlerin Angela Merkel beeinflusst er 
gleichzeitig direkt die klimapolitischen Entscheidungen der 
Bundesregierung.
Seine Doppelfunktion hat Josefsson im September durch einen Brief 
an die Kanzlerin, in dem   er sich für einen zügigen Bau des 
Kraftwerks in Hamburg Moorburg einsetzt, stark vermischt. "Herr 
Josefsson setzt die Kanzlerin unter Druck und missbraucht seine 
Position als Klimaberater, nur um Profitinteressen von Vattenfall 
durchzusetzen. So verspielt er seine Glaubwürdigkeit beim 
Klimaschutz", erklärt Smid. "Vattenfall muss jetzt endlich die 
Erneuerbaren Energien als Zukunftschance begreifen."
Greenpeace ruft Unterstützer dazu auf, den Klimaschutz-Appell an 
Vattenfall-Konzernchef Lars Göran Josefsson zu faxen. Der Appell kann
von der Greenpeace-Homepage heruntergeladen werden.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Karsten Smid, Tel. 
0171-8780 821, Klima-Expertin Gabriela von Goerne, Tel. 0171-8780 
839, oder Pressesprecher Jan Haase, Tel. 0171-87 00 675, Greenpeace 
im Internet unter: www.greenpeace.de

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