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Gericht verbietet Falschaussagen der Gewürzindustrie
Greenpeace-Pestizid-Untersuchung ist in allen Punkten korrekt

Hamburg (ots)

Die von der Gewürzindustrie verbreiteten
Falschaussagen über einen am 1. Oktober von Greenpeace 
veröffentlichten Test von Pestiziden in Gewürzen und Kräutern wurden 
jetzt gerichtlich verboten. Das Hamburger Landgericht folgte damit 
einem Antrag von Greenpeace. Im Test hatte Greenpeace bis zu 22 
verschiedene Pestizide in einem einzigen Gläschen Paprikagewürz 
nachgewiesen. Drei von 33 getesteten Produkten überschreiten oder 
erreichen die EU-Grenzwerte für Pestizidbelastung.
"Durch den Beschluss des Gerichts ist jetzt hoffentlich sicher 
gestellt, dass die Gewürzindustrie keine falschen Tatsachen über die 
Untersuchungsergebnisse mehr in die Welt setzt", so Manfred Krautter,
Chemieexperte von Greenpeace. "Die Pestizidbelastung von Kräutern und
Gewürzen ist häufig viel zu hoch und gesundheitlich bedenklich. Statt
Unwahrheiten zu verbreiten, sollte die Gewürzbranche lieber sicher 
stellen, dass die Gifte aus ihren Produkten verschwinden. Bis das so 
weit ist, sollten Verbraucher Bio-Ware bevorzugen."
Bei Zuwiderhandeln gegen den Gerichtsbeschluss droht dem 
"Fachverband der Gewürzindustrie e.V." und seinen Geschäftsführern 
ein Ordnungsgeld bis zu 250.000 Euro oder eine Ordnungshaftstrafe bis
zu zwei Jahren. Der Verband darf künftig über die 
Pestizid-Untersuchung der Umweltschutzorganisation nicht mehr 
behaupten, keine der untersuchten Proben hätte die gesetzlich 
zugelassenen Höchstmengen überschritten. Tatsächlich hat Greenpeace 
jedoch in korrekter Weise Überschreitungen festgestellt. Der Verband 
der Gewürzhersteller darf ferner nicht behaupten, die von Greenpeace 
untersuchten Gewürze und Kräuter seien alle verkehrsfähig gewesen.
"Erst nach dem Greenpeace-Test wurden einige stark belastete 
Gewürze von den Supermärkten aus dem Regal genommen", so Krautter. 
"Es darf nicht sein, dass die Gewürzhersteller gesetzwidrige 
Lebensmittel vertreiben und die Behörden dabei jahrelang tatenlos 
zusehen. Die staatliche Lebensmittelüberwachung muss endlich wirksam 
gegen solche Unternehmen vorgehen."
Greenpeace hat von dem Fachverband der Gewürzindustrie zudem die 
Veröffentlichung einer Gegendarstellung zu dessen Falschaussagen 
verlangt. Der Verband hat diese akzeptiert und zwischenzeitlich auf 
seinen Internet-Seiten veröffentlicht.
Achtung Redaktionen: Für Rückfragen erreichen Sie Ulrike Kallee 
unter Tel. 0151-1805 3387. Pressesprecher Björn Jettka ist zu 
erreichen unter Tel. 0171-8780 778. Das Urteil ist im Wortlauf auf 
Nachfrage bei Greenpeace erhältlich. Den Greenpeace-Test zu 
Pestiziden in Gewürzen und Kräutern finden Sie auf www.greenpeace.de.

Original content of: Greenpeace e.V., transmitted by news aktuell

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