www.oil-of-elf.de: Ölkonzern will Greenpeace-Homepage gerichtlich stoppen
Hamburg (ots)
Der Ölkonzern TotalFinaElf will Greenpeace mit einer Unterlassungserklärung zwingen, die Internetseite www.oil-of-elf.de einzustellen. Unter dieser Adresse verbreitet Greenpeace seit mehr als sechs Monaten kritische Informationen über die Herkunft und die Fördermethoden des Öls von Elf. Der Konzern wandte sich gestern per Rechtsanwalt an Greenpeace. Darin heißt es, TotalFinaElf sei "soeben zu der Erkenntnis gekommen", dass Greenpeace diese Homepage betreibe und Inhaber der Domain sei. TotalFinaElf forderte Greenpeace auf, bis heute 19.00 Uhr schriftlich zu erklären, den Betrieb der Homepage zu unterlassen und die Domain weder "konnektiert" noch "reserviert" zu halten. Im Klartext: Den Internetnutzern soll der Zugang zu der Homepage unmöglich gemacht werden.
"Wir werden dem Druck von Elf nicht nachgeben", erklärt Jörg Feddern, Öl-Experte von Greenpeace. "Täglich sickert aus maroden Pipelines in Russland soviel Öl, wie beim Tankerunfall der Exxon Valdez. Elf ist dafür mitverantwortlich. Jeder Autofahrer, der bei Elf tankt, sollte das wissen. Unsere Internetseite enthält die notwendigen Informationen sowie Bilddokumente und man sieht sofort, dass es sich um eine Homepage von Greenpeace handelt. Das werden wir uns nicht verbieten lassen."
Greenpeace fordert den Konzernchef von TotalFinaElf Tomas Vanicek auf, konkrete Initiativen zu starten, um die maroden Pipelines in Russland zu flicken. Die Internetseite unter der Adresse www.oil-of-elf.de soll weiter ausgebaut werden. Greenpeace ruft alle Internetnutzer dazu auf, einen Verweis auf Ihrer Seite einzurichten und Protestmails an den Ölkonzern TotalFinaElf zu schreiben.
Jedes Jahr laufen rund fünf Prozent des in Russland geförderten Öls aus beschädigten Pipelines aus. Russland ist mit jährlich 30 Millionen Tonnen Erdöl der wichtigste Lieferant für die deutsche Ölindustrie. Der größte Importeur russischen Erdöls in Deutschland ist der französische Ölmulti TotalFinaElf. Der Konzern leugnet bisher jede Mitverantwortung und schweigt das Problem tot.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Jörg Feddern, Tel.: 040/30618-335 Karsten Smid Tel.: 040/30618-388 oder Pressesprecher Stefan Schurig, Tel: 040-30618 342. Unter www.oil-of-elf.de finden Sie auch die Aufforderung zur Unterlassungserklärung und die Antwort von Greenpeace darauf.
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