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Eon-Ruhrgas Fusion wäre Rückschlag für den Klimaschutz
Greenpeace will vor Gericht Interessen der Verbraucher und des Klimaschutzes wahren

Hamburg (ots)

Die geplante Fusion der beiden Energieriesen Eon
und Ruhrgas würde Deutschland beim Umwelt- und Klimaschutz um Jahre
zurückwerfen. "In diesen Tagen wird unter Ausschluss von
Verbraucherschutz- und Umweltorganisationen über eine Mega-Fusion
entschieden, die den gesamten Energiemarkt neu ordnet," erklärt
Greenpeace-Sprecher Heinz Laing. "Wir befürchten, dass bei diesem
Deal die Interessen des Gemeinwohls bewusst ignoriert werden."
Greenpeace will nun gerichtlich durchsetzten, dass der Umwelt- und
Verbraucherschutz bei der für die kommende Woche erwarteten
Entscheidung des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWi) gewahrt bleibt.
Beim Oberlandesgericht Düsseldorf hat die Umweltorganisation deshalb
Beschwerde eingelegt gegen die Ablehnung des BMWi, Greenpeace als
Vertreter von Klima-, Umwelt- und Verbraucherinteressen am
Fusionsverfahren zu beteiligen. Die Nichtberücksichtigung dieser
Aspekte ist ein eklatanter Verfahrensfehler.
Eon würde mit 1250 Milliarden Kilowattstunden Strom- und Gasabsatz
zur weltweiten Nummer Eins in diesem Markt. Es besteht die Gefahr,
dass Eon diese Marktmacht nutzt, um den Ausbau klimaschonender
Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen zu unterbinden. Grund: Die kleinen
dezentralen Kraftwerke würden Eons bestehenden Atom- und
Kohlekraftwerken Konkurrenz machen. Gerade für den Klimaschutz ist
die Kraft-Wärme Kopplung (KWK) aber unersetzlich. Das Prinzip der KWK
hat den mit Abstand größten Wirkungsgrad aller Kraftwerke, weil
zusätzlich zu dem produzierten Strom die bei der Verbrennung
entstehende Wärme nutzbar gemacht wird.
"Eon scheut die KWK wie der Teufel das Weihwasser," sagt Heinz
Laing. "Immer wenn es in den vergangenen Jahren darum ging, diese
klimafreundliche Art der Energienutzung zu fördern, hat Eon erbittert
dagegen gekämpft."
Eon verhinderte erfolgreich ein Gesetz zur massiven Förderung der
KWK-Technik (Quotengesetz). Allein in einem Jahr (2000-2001) wurden
Gaskraftwerke mit einer Gesamtkapazität von fast 1000 Megawatt
abgeschaltet. Auch das zukunftsweisende "Erneuerbare Energiengesetz"
(EEG) der Bundesregierung wollte Eon bis zum Schluss verhindern. Eons
Kraftwerkspark besteht hauptsächlich aus Atom- und Kohlekraftwerken.
Das BMWi hatte mit einer Verfügung vom 13. Juni 2002 den Antrag
von Greenpeace auf Beiladung zum Fusionsverfahren mit der Begründung
abgelehnt, dass die von Greenpeace vertretenden Interessen des
Verbraucherschutzes und des Erhalts der natürlichen Grundlagen von
Menschen, Tieren und Pflanzen durch das Fusionsverfahren E.ON/Ruhrgas
nicht mit erheblichem Gewicht betroffen seien. E.ON will in mehreren
Schritten die Mehrheit am Erdgasversorger Ruhrgas übernehmen. Das
Kartellamt hatte im Frühjahr diesen Jahres die Übernahme aus
wettbewerbsrechtlichen Gründen untersagt. Greenpeace fordert, dass
Eon sich verpflichtet, bis zum Jahr 2005 Kraftwärmekopplungsanlagen
und Gaskraftwerke in der Größenordnung von 5.000 Megawatt zu
installieren und im Gegenzug Atom- und Kohlekraftwerke abschzualten.
Achtung Redaktionen: Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an
Greenpeace-Sprecher Heinz Laing unter Tel: 0171-87 80 829 oder an
Pressesprecher Stefan Schurig, Tel: 040-30618 342. Internet:
www.greenpeace.de
Greenpeace Pressestelle
Tel. 040 / 306 18 - 340 
Fax  040 / 306 18 - 130  
presse@greenpeace.de
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