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Schleppnetzfischer bedrohen Delfine Greenpeace-Schiff „Esperanza“ startet Kontrollfahrt in britischen Gewässern

London (ots)

Zerstörerische Fischereipraktiken
bringen Delfine im Nordostatlantik an den Rand des Aussterbens. Dies
geht aus dem Bericht „The Net Effect“ hervor, der von der WDCS, Whale
and Dolphin Conservation Society, für Greenpeace verfasst und heute
veröffentlicht wurde. Das Greenpeace-Schiff „Esperanza“ verlässt
heute London, um Schleppnetzfischer zu stellen. An Bord der
„Esperanza“ sind auch Wissenschaftler der WDCS, die das Ausmaß des
Beifangs dokumentieren werden.
„Beifang ist die größte Bedrohung für Delfine und Schweinswale",
sagt Thomas Henningsen, Meeresexperte von Greenpeace: „Die Fischerei-
Minister müssen dieses tausendfache Sterben endlich beenden. Der
Beifang muss auf Null gesenkt werden.“
Mehr als zehntausend Kleinwale verenden jährlich in Fischernetzen
in europäischen Gewässern. Besonders betroffen sind der Gemeine
Delfin und der Schweinswal aber auch Atlantische Weißseitendelfine,
Große Tümmler und Grindwale. Jeden Winter werden Hunderte toter
Delfine und Schweinswale an europäische Strände gespült. Die Fischer,
die Speisefische wie Seebarsch, Makrele oder Thunfisch fangen, werfen
die Säugetier-Kadaver meist verstümmelt zurück ins Meer.
Wissenschaftler der Internationalen Walfangkommission schätzen, dass
weltweit jährlich 300.000 Wale und Delfine in Fischernetzen sterben.
Ali Ross, Fischereiexpertin der WDCS: „Die Schleppnetzfischerei
gefährdet das Überleben zahlreicher Populationen und Arten und
verursacht darüber hinaus auch unermessliches Leid. Die
Mitgliedsstaaten der Europäischen Union dürfen nicht länger tatenlos
zusehen, sondern müssen umgehend aktiv werden, um das Kleinwalsterben
zu beenden“.
Die EU hat das Problem erkannt, seit Jahren aber keine effektiven
Maßnahmen eingeleitet. Eine Initiative der EU-Kommission liegt seit
Juli 2003 vor. Der darin geplante Einsatz von akustischen
Scheuchvorrichtungen (Pingern) muss überwacht werden. Nur so lassen
sich die Wirksamkeit dieser Geräte sowie mögliche schädliche
Auswirkungen auf die Tiere feststellen. Auch der von der EU
vorgeschlagene Einsatz von Beobachtern an Bord der Fangflotten greift
zu kurz. Die Anzahl der Beobachter, die den Beifang von Walen und
Delfinen erfassen sollen, ist zu gering.
Auch die nächste UN-Konferenz zum Schutz der biologischen Vielfalt
(CBD) muss ihren Beitrag leisten, den Beifang zu verringern und
Meerestiere zu schützen. Greenpeace fordert die Vertreter der CBD
auf, Meeresschutzgebiete einzurichten, in denen sich die Tiere
erholen und ungestört vermehren können. Die CBD tagt vom 9.-20.
Februar 2004 in Malaysia.
Achtung Redaktionen:
Rückfragen bitte an den Greenpeace-Meeresexperten Dr. Thomas
Henningsen, Tel.: 0171-878 0833, oder Pressesprecherin Carmen Ulmen,
Tel. 040-30618-344. Für den WDCS erreichen Sie Kampagnenleiter
Nicolas Entrup unter Tel.: 0171-1423 117 oder Pressesprecherin
Annika Winter unter Tel. 089-61001890. Foto- und Videomaterial: Tel.
+44-20 7865 8255. Internet: www.greenpeace.de und
www.beifang.de
ots-Originaltext: Greenpeace e.V.
Digitale Pressemappe:
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=6343
Internet: www.greenpeace.de

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