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Keine Sortenzulassung für Gen-Mais!
Landwirte und Greenpeace demonstrieren am Bundessortenamt

Hannover (ots), 18. 4. 2005 – Landwirte und
Greenpeace-Aktivisten protestieren heute gegen die geplante Zulassung
von genmanipuliertem Mais durch das Bundessortenamt in Hannover. Die
Demonstranten fahren mit Traktoren vor und bringen vor dem Gelände
Mais-Saatgut in einem aufgeschütteten Saatbeet aus. Das
Bundessortenamt wird Ende Mai über drei Anträge von Saatgutfirmen
entscheiden. Die gentechnisch veränderten Züchtungen basieren alle
auf dem Gen-Mais MON810 des US-Saatgutkonzerns Monsanto. Mit einer
Genehmigung würde in Deutschland erstmals genmanipuliertes Saatgut
ohne Mengenbeschränkung zugelassen. Greenpeace, der Anbauverband
Bioland und die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL)
fordern das Bundessortenamt auf, die Anträge abzulehnen. Die
Bundesregierung soll den Anbau von Gen-Mais verbieten. Österreich,
Polen und Ungarn haben den Anbau des Gen-Mais MON810 bereits
untersagt.
„Das Bundessortenamt macht sich zum Handlanger der Gen-Industrie,
anstatt die deutsche Landwirtschaft zu fördern“, sagt Henning
Strodthoff, Gentechnikexperte von Greenpeace in Hannover. „Wir
befürchten eine Gefälligkeits-Genehmigung für den Gen-Konzern
Monsanto.“ Seit 1998 lässt das Bundessortenamt, das dem
Verbraucherministerium unterstellt ist, den Anbau von Gen-Pflanzen
durch jährliche Sondergenehmigungen zu. Dies gilt auch für die rund
1.000 Hektar, die für dieses Jahr zum Gen-Mais-Anbau angemeldet sind.
Die im Mai anstehenden Genehmigungen betreffen erst den Anbau in
2006. Insgesamt wird Mais auf 1,7 Millionen Hektar und damit rund
zehn Prozent der bundesweit landwirtschaftlich genutzten Fläche
angebaut.
„Wir wollen keine Monsanto-Bauern werden und setzen hier ein
Signal für die gentechnikfreie Landwirtschaft“, sagt Georg Janßen,
Bundesgeschäftsführer der AbL und Sprecher des Bündnisses
gentechnikfreie Landwirtschaft Niedersachsen/Hamburg/Bremen.
„Weltweit geraten Landwirte durch Knebelverträge und Gen-Patente des
Konzerns in Bedrängnis. In den USA und Kanada verklagt Monsanto
bereits Hunderte von Bauern zur Zahlung von Strafgeldern. Auch in
Deutschland will Monsanto die Landwirtschaft beherrschen.“
Der US-Konzern Monsanto ist weltweit der größte Anbieter für
genmanipulierte Pflanzen. Monsantos Gen-Mais, der ein Gift gegen den
Maiszünsler produziert, greift massiv in Ökosysteme ein. Das so
genannte Bt-Gift kann sich im Boden anreichern und geschützte
Insekten schädigen. Genmanipulierte Pflanzen bedrohen zudem die
konventionelle und ökologische Landwirtschaft. „Mit der Zulassung von
Gen-Mais würde das Bundessortenamt allen Landwirten schaden, die ohne
Gentechnik auf dem Acker arbeiten“, sagte Harald Gabriel,
Geschäftsführer von Bioland Niedersachsen/Bremen.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Georg Janßen, AbL, Tel.
0170-4964684, Harald Gabriel, Bioland, Tel. 0170-9045347 oder Henning
Strodthoff, Greenpeace, Tel. 0171-8780 822, sowie
Greenpeace-Pressesprecherin Simone Miller, Tel. 0171-8706647. Fotos
der Aktion erhalten Sie unter Tel. 040-30618-376, Beta-Material unter
Tel. 0160-1024538 oder 0160-8227998. Internet: www.greenpeace.de
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