Feinstaub-Appell von der Siegessäule -- Greenpeace fordert mehr Geld für Rußfilter und eine verpflichtende Nachrüstung
Berlin (ots)
Hoch oben von der Berliner Siegessäule appelliert Greenpeace heute an das Bundeskabinett, stärker als bisher geplant gegen die massiven Gesundheitsrisiken aufgrund von Dieselruß und Feinstaub vorzugehen. Rußfilter gegen Feinstaubtote steht auf dem Transparent, das ein Greenpeace-Aktivist weit oberhalb der Straße des 17. Juni entrollt. Greenpeace fordert, in der heutigen Kabinettssitzung die Ausrüstung aller Dieselautos mit Rußfiltern innerhalb von drei Jahren verpflichtend vorzuschreiben und die Förderung auf 1000 Euro anzuheben.
Es geht hier vordergründig zwar um Steuererleichterungen, vor allem aber steht heute das Leben von Tausenden Menschen auf dem Spiel, die ohne wirksame Maßnahmen gegen Dieselruß in den nächsten Jahren vorzeitig sterben werden", kommentiert Günter Hubmann, Diesel- Experte von Greenpeace, die heute im Kabinett anstehende Entscheidung. Die feinsten Rußpartikel von Dieselautos rufen bei Zehntausenden von Menschen Dieselkrebs, Herz- und Kreislaufversagen oder schwere Atemwegserkrankungen hervor.
Greenpeace geht die bisher vom Kabinett vorgesehene steuerliche Förderung von Rußfiltern nicht weit genug. Die Umweltschutzorganisation fordert, für gebrauchte Dieselautos ebenso wie für Neuwagen den verbindlichen Grenzwert von maximal fünf Milligramm Ruß pro Kilometer festzuschreiben. Die Kabinettsmitglieder sollen die steuerliche Förderung von Rußfiltern bei alten und neuen Dieselfahrzeugen entsprechend der tatsächlichen Kosten auf 1000 Euro anheben. Um sicher zu stellen, dass flächendeckend alle Dieselfahrzeuge mit Rußfiltern ausgestattet werden, muss spätestens nach Ablauf einer Drei-Jahresfrist die Zulassung für nicht nachgerüstete Dieselfahrzeuge erlöschen.
Wenn wir in den deutschen Innenstädten wieder durch atmen wollen, muss wirklich jeder einzelne der neun Millionen 'Alt-Dieselstinker' auf unseren Straßen einen Rußfilter bekommen. Jedoch keine Billigprodukte, sondern Systeme, die dem neuesten Stand der Technik entsprechen und hochwirksam sind, sagt Günter Hubmann. Unsere Politiker sollten endlich die Interessen der vom starken Verkehr besonders betroffenen Stadtbewohner mehr berücksichtigen als die Interessen der Auto-Lobby.
Bereits gestern waren Greenpeace-Aktivisten mit einer Kutsche durch das Berliner Regierungsviertel gefahren und hatten einen Eilbrief an die Bundesminister für Finanzen, Wirtschaft, Umwelt und Gesundheit ausgehändigt. Darin erinnerten sie die Minister und die Ministerin an Ihre Verantwortung bei der heutigen Kabinettsentscheidung.
Achtung Redaktionen: Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an Günter Hubmann, Tel. 0179 5331 415, oder Pressesprecherin Cornelia Deppe- Burghardt, Tel. 0171 834 43 38. Fotos erhalten Sie unter Tel. 040 30618 376, Beta-Material unter 0172-3243719. Internet: www.greenpeace.de
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