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100 Tage Stromkennzeichnung - kein Gewinn für den Verbraucher
Greenpeace vergleicht Informationen von Energieversorgern

Hamburg (ots)

24. 3. 2006 - Nach 100 Tagen Stromkennzeichnung
hat Greenpeace die Umsetzung des entsprechenden Gesetzes unter die 
Lupe genommen. Die Umweltschützer haben die Darstellung ausgewählter 
Energieunternehmen untersucht, aus welchen Energieträgern (fossil, 
erneuerbar oder atomar) sie ihren  Strom herstellen und welche 
Umweltauswirkungen damit verbunden sind. Das Gesamtergebnis ist 
enttäuschend: Die derzeitige Form der Stromkennzeichnung verhindert 
wegen der unterschiedlichen Darstellungen, dass der Verbraucher die 
Angebote einfach vergleichen kann. Greenpeace fordert daher von der 
Bundesregierung, die Stromkennzeichnung gesetzlich so festzulegen, 
dass sie dem Verbraucher Transparenz und  Vergleichbarkeit bietet.
"Die 100-Tage-Bilanz der Stromkennzeichnung ist ernüchternd. Ziel 
verfehlt, zurück auf Start. Anstatt eine einheitliche Darstellung 
vorzugeben wie bei der Verbrauchskennzeichnung von Elektrogeräten, 
lässt der Gesetzgeber einen viel zu großen Spielraum", sagt Jörg 
Feddern, Energieexperte bei Greenpeace.
Greenpeace hat die Informationen der beiden größten unabhängigen 
Ökostromanbieter und der 20 größten herkömmlichen Energieversorger 
untersucht. Die verwirrende Vielfalt der Darstellungen hat die 
Organisation in einheitliche Informationsgrafiken übertragen, mit 
denen Stromkunden das Angebot vergleichen können. Diese Darstellung 
ist ein Vorschlag, wie eine einheitliche Stromkennzeichnung aussehen 
kann.
Die Untersuchung zeigt auch, dass die Unternehmen wegen mangelnder
Vorgaben des Gesetzes unterschiedlich detaillierte Informationen 
veröffentlichen, zum Beispiel zu den fossilen Energiequellen. So 
erhält der Verbraucher meist keine Informationen darüber, wie groß 
der Anteil an Kohle oder Erdgas bei der Stromerzeugung ist. "Der 
Verbraucher muss erfahren können, ob sein Strom überwiegend aus 
extrem klimaschädlicher Braunkohle oder aus klimafreundlicherem 
Erdgas hergestellt wird", fordert Feddern.
Seit 15. Dezember 2005 besteht in Deutschland für 
Energieversorgungsunternehmen nach dem Energiewirtschaftsgesetz die 
Pflicht der Stromkennzeichnung. Darin wird nicht nur über den 
Energieträger informiert, sondern auch über die Umweltauswirkungen 
bei deren Nutzung: So erkennt der Verbraucher, welche Mengen des 
Treibhausgases Kohlendioxid ausgestoßen werden und wie viel Atommüll 
anfällt. Ziel der Stromkennzeichnung ist, mehr Transparenz für den 
Verbraucher zu schaffen und für mehr Wettbewerb auf dem Strommarkt zu
sorgen.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Greenpeace 
Energieexperten Jörg Feddern, Tel. 0171-8781 191 oder 040-30618-335, 
und Pressesprecher Patric Salize Tel. 0171-8780 835 oder 
040-30618-342. Den Vergleich der Stromanbieter finden Sie als 
pdf-Datei unter "Stromkennzeichnung" auf 
www.greenpeace.de/energiepolitik.

Original content of: Greenpeace e.V., transmitted by news aktuell

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