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NABU: G8 im Atomfieber - Gipfelbeschlüsse helfen im Kampf gegen den Klimawandel nicht weiter

Berlin (ots)

Mit Blick auf den heute zu Ende gegangenen
Weltwirtschaftsgipfel der führenden Industriestaaten auf der 
japanischen Insel Hokkaido hat der NABU eine ernüchternde Bilanz 
gezogen. "Die größten Klimasünder der Erde haben beim G8-Gipfel im 
Atomfieber geschwelgt, statt sich auf die notwendigen Maßnahmen für 
den Klimaschutz zu einigen", sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Die
Halbierung des globalen Treibhausgas-Ausstoßes bis 2050 reiche nicht 
aus, um die internationalen Klimaverhandlungen bis Ende 2009 zum 
Erfolg zu führen. Die G8-Staaten müssten sich endlich zu einer 
Reduzierung ihrer Kohlendioxid-Emissionen bis 2020 um mindestens 25 
bis 40 Prozent gegenüber 1990 verpflichten.
"Auch für die Zusammenarbeit mit den wirtschaftsstarken Ländern 
wie China, Indien, Mexiko, Brasilien und Südafrika gab es keine neuen
Impulse. Wieder einmal sind Chancen für eine weltweit drastische 
Senkung des Energieverbrauchs sowie eine klimagerechte Modernisierung
wichtiger Industriezweige vertan worden ", so Tschimpke.
Bereits im Vorfeld des Gipfels wurden von der Internationalen 
Energieagentur radioaktive Horrorszenarien gemalt, die vor allem dem 
Interesse der Atomindustrie und von US-Präsident George Bush dienten.
In ihrem kürzlich vorgestellten Technologiebericht rät sie zum Bau 
von rund 1300 neuen Atomkraftwerken, um bis 2050 den globalen 
Treibhausgasausstoß um ganze sechs Prozent zu mindern.
"Wer wie Bush von der Schönheit der Atomenergie spricht, sollte 
sich zuallererst einen Eindruck von der katastrophalen 
Entsorgungssituation für die hochgefährlichen Abfälle machen", 
forderte NABU-Präsident Tschimpke. Aktuelle Missstände wie im 
deutschen Atommülllager Asse II seien in anderen Ländern an der 
Tagesordnung. Weltweit befänden sich nur wenige Atomkraftwerke im 
Bau, viele Planungen existierten nur auf dem Papier.
"Viele Politiker träumen noch immer von billiger Energie durch 
Atomkraft. Doch in der Realität verzögern sich wie gerade in Finnland
die Bauzeiten während gleichzeitig die Kosten für den Kraftwerksbau 
explodieren. Atomenergie kann daher mittelfristig weder einen Beitrag
zum Klimaschutz noch zur Versorgungssicherheit leisten, vor allem 
wenn wir gleichzeitig Staaten wie den Iran von der Nutzung dieser 
Technologie aus guten Gründen abhalten wollen", betonte Tschimpke.
Aus NABU-Sicht verhindern massive Investitionen in die Atomenergie
den notwendigen Aufbau einer hocheffizienten und überwiegend 
dezentralen Energieversorgung auf Basis erneuerbarer Energien.
Im Internet zu finden unter www.NABU.de
Originaltext vom NABU

Pressekontakt:

Carsten Wachholz, NABU-Experte für Energie- und Klimapolitik,
Tel. 030-284 984-1617.

Original content of: NABU, transmitted by news aktuell

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