NABU fordert Konsequenzen aus Umweltdaten 2000
Bonn (ots)
Der Naturschutzbund NABU hat die Bundesregierung aufgefordert, die richtigen Konsequenzen aus den heute vorgestellten "Daten zur Umwelt 2000" zu ziehen. Insbesondere der im letzten Jahr angestiegene CO2-Ausstoss sei als Warnung zu verstehen, endlich mit dem nationalen Klimaschutz ernst zu machen. "Die Salamitaktik, mit der vor allem Wirtschaftsminister Müller eine ökologische Wende in der Energiepolitik blockiert, hat spätestens heute ihre negative Quittung erhalten", sagte NABU-Präsident Jochen Flasbarth. Neben der raschen Verständigung auf eine Quote für Strom aus Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) sei auch der Verzicht auf weitere Braunkohlekraftwerke zwingend erforderlich.
Den rapide wachsenden Flächenverbrauch vor allem durch den Straßenbau bezeichnete Flasbarth als weiteren schweren Problemfall der deutschen Umweltpolitik. "Wenn weiterhin 130 Hektar oder 200 Fußballfelder täglich zubetoniert werden, kann Deutschland seine nationalen und europäischen Verpflichtungen für den Natur- und Artenschutz gleich vergessen." Vor allem Verkehrsminister Bodewig sei gefordert, endlich ein tragfähiges Konzept für die Verlagerung des Verkehrs von der Straße auf die Schiene vorzulegen. Darüber hinaus müsse bei der dringend anstehenden Novellierung des Bundesnaturschutzgesetzes ein nationales Biotopverbundsystem festgeschrieben werden, mit dem besonders schützenswerte Arten und wertvolle Flächen vorrangig gesichert würden.
Der NABU-Präsident begrüßte die offensichtlichen Verbesserungen etwa beim Gewässerschutz als Belege dafür, dass man in der Umweltpolitik mit klaren Zielvorgaben und konkreten Maßnahmen viel erreichen könne. "Eine positive nationale Umweltsituation ist nicht nur essenziell für unsere Lebensgrundlagen, sondern auch ein überaus wichtiger Imagefaktor -- diese Chance sollte sich die Bundesregierung nicht entgehen lassen."
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