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NABU warnt vor Aufweichung des Hochwasserschutzgesetzes

Bonn/Berlin (ots)

Anlässlich der heute stattfindenden Anhörung
zum neuen Hochwasserschutzgesetz hat der Naturschutzbund NABU mit
großem Nachdruck vor einer Aufweichung der Regelungen zum
vorbeugenden Hochwasserschutz gewarnt. "Oberstes Ziel muss es
bleiben, mit den neuen Gesetzesregelungen zukünftig einen besseren
Schutz der Menschen und der Umwelt zu erreichen", sagte
NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Je länger die verheerenden
Hochwasserereignisse zurücklägen, umso energischer versuchten
Agrarlobby und Kommunen die dringend notwendigen Verbesserungen zu
verhindern, kritisierte der NABU.
Die angestrebte Einschränkung der Ackernutzung in Flussauen müsse
als elementarer Punkt zur Verbesserung der Gewässergüte und zur
Sicherung sensibler Auenlebensräume im Gesetz erhalten bleiben.
"Äcker haben in den Überschwemmungsgebieten unserer Flüsse nichts zu
suchen", so Tschimpke. Durch die Überflutungen würden Chemikalien und
Düngemittel aus diesen intensiv genutzten Landwirtschaftsflächen
herausgelöst, was zu immensen Belastungen der Gewässer führe. "Die
diffusen Einträge an Düngestoffen und die daraus resultierenden
Überdüngungen von Flüssen und Meeren stellen heutzutage das größte
Problem des Gewässerschutzes dar", so der NABU-Präsident. Die
millionenschweren Investitionen in Klärwerke und aufwändigen
Abwasserbehandlungen der letzten Jahrzehnte würden zunichte gemacht,
wenn dieses Problem nicht gelöst würde. "Es reicht keinesfalls aus,
etwa nur für die Abflussbereiche der Überschwemmungsgebiete eine
Ackerverbot zu verhängen", so Tschimpke.
Außerdem forderte der NABU, unbedingt am absoluten Verzicht auf
Baugebiets-Ausweisungen in Überschwemmungsbereichen festzuhalten.
"Das Gesetz darf nicht auf Druck bauwütiger Kommunen und zu Lasten
der Menschen geschwächt werden" betonte Tschimpke. Wer seinen Bürgern
erlaube, in Überflutungsgebieten zu bauen, nehme billigend in Kauf,
dass Menschen gefährdet würden und bei Überschwemmungen
beträchtlicher wirtschaftlicher Schaden entstehe.
"Hochwasserereignisse sind natürliche Prozesse einer lebendigen
Natur, mit denen wir Menschen anders umgehen müssen und die wir auch
in unseren Köpfen wieder zulassen sollten", sagte Tschimpke.
Im Internet zu finden unter www.NABU.de
Für Rückfragen:
NABU-Pressestelle, Tel. 028-4036-141

Original content of: NABU, transmitted by news aktuell

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