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NABU kritisiert Bundesrat für Ablehnungskurs beim Gentechnik-Gesetz

Berlin (ots)

Der Naturschutzbund NABU hat den Bundesrat für
seinen Ablehnungskurs beim Gentechnik-Gesetz scharf kritisiert. Die
Länderkammer wird am morgigen Freitag (29.4.) dem zweiten Teil der
Gesetzesnovelle mit aller Wahrscheinlichkeit nicht zustimmen. Damit
würde das Gesetz ein Fall für den gemeinsamen Vermittlungsausschuss
von Bundestag und Bundesrat. Es ist beabsichtigt, wesentliche Punkte
des bereits im Februar in Kraft getretenen Gesetzes wieder
aufzuheben. Nach dem Willen des Bundesrates soll die geforderte
besondere Sachkunde zum Umgang mit gentechnisch veränderten
Organismen (GVO) entfallen, die flurstücksgenaue Angabe von
Gen-Äckern im Standortregister aufgeweicht sowie die
Verträglichkeitsprüfung für den Anbau EU-weit zugelassener
Genpflanzen in Schutzgebieten nach der Fauna-Flora-Habitat
(FFH)-Richtlinie gestrichen werden.
"Das eigentliche Ziel des Gentechnikgesetzes, den Schutz für
Mensch und Natur zu gewährleisten, wird mit diesen Vorschlägen nicht
erreicht", sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Der NABU
sieht die Bundesländer bereits heute in der Pflicht, für den Einsatz
von Genpflanzen im europäischen Schutzgebietssystem NATURA 2000 eine
Verträglichkeitsprüfung zu fordern. Das belegt ein Rechtsgutachten im
Auftrag des NABU.
Unverantwortlich ist laut Miller auch, die geplante Zweiteilung
der "Kommission für biologische Sicherheit" (ZKBS) wieder aufzuheben.
Die Kommission ist das zentrale Expertengremium, das über den
zukünftigen Kurs der Gentechnik in Deutschland bestimmt - ohne
öffentliche Legitimation, Diskussion und Kontrolle. Nach dem
geltenden Gesetz soll ein zweites, neu zu schaffendes Gremium mit
Ökologen und Vertretern von Verbänden über die biologische Sicherheit
beim Anbau von Genpflanzen im Freiland entscheiden. Miller: "Der
Genpflanzen-Anbau im Freiland verlangt mehr Kompetenz beim Natur- und
Umweltschutz. Daher ist es unverzichtbar, dass in dem Gremium nicht
nur Biologen und Genetiker, sondern auch Ökologen und Umweltexperten
vertreten sind."
Für Rückfragen: Dr. Steffi Ober, NABU-Gentechnikexpertin, Tel.
0177-302 77 18
Im Internet zu finden unter www.NABU.de

Original content of: NABU, transmitted by news aktuell

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