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S 21 - Hermann: Qualität des Bahnhofs entscheidend, nicht Quantität
Gewalt schadet Protest mehr als dem Projekt

Bonn (ots)

Bonn/Stuttgart, 29. Juli 2011 - Der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann (Bündnis 90/Die Grünen) hat kritisiert, dass die Bahn das Projekt Stuttgart 21 alleine unter betriebswirtschaftlichen Aspekten und der Erhöhung der Kapazität beurteile. "Der Streit beginnt dort, ob alleine diese quantitative Aussage reicht", sagte er im PHOENIX-Interview. "Die Grünen sagen, die Qualität ist entscheidend." Heute werde heftig darüber gerungen werden, was "bedeutet eigentlich Premiumqualität und was bedeutet wirtschaftlich optimal". Premiumqualität heiße, dass der neue Bahnhof Verspätungen abbauen müsse, forderte Hermann. Doch die Bahn biete nur einen Bahnhof, der betriebswirtschaftlich optimal sei.

Hermann betonte, dass er die gewaltsamen Proteste gegen das Projekt ablehne. Gewalt sei unzulässig. Seitens der Landesregierung werde es da kein Pardon geben. Zudem sei er deutlich geworden, dass solche Aktionen "eher dem Protest schaden als dem Projekt". "Man muss auch gute Argumente haben und nicht irgendwie Rabatz machen", so Hermann gegenüber PHOENIX.

Von der Präsentation erhoffe er sich, so Hermann, dass man das Ganze besser verstehe, was geprüft wurde und was dabei herausgekommen sei. Denn es gebe ja reichlich Unterschiede bei der Interpretation des Ergebnisses. Zudem glaube er, so der baden-württembergische Verkehrsminister weiter, dass über das Projekt heute noch mehr zutage kommen werde als dies bisher in den Medien der Fall gewesen sei, auch an Problemen. Er rechnet mit einer Debatte im Landtag im Zuge der Einbringung des Kündigungsgesetzes und einer öffentlichen Diskussion im ganzen Land über viele Wochen. Letztlich werde es eine Volksabstimmung geben, deren Ausgang wesentlich von der Diskussion in den folgenden Wochen abhängen werde.

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