Stihl: Gewerkschaften zählen zu den reaktionärsten Kräften
Bonn (ots)
Die Gewerkschaften gehören nach Ansicht von Hans Peter Stihl "ohne jeden Zweifel zu den reaktionärsten Kräften in Deutschland". Dies äußerte der ehemalige Präsident des Deutschen Industrie- und Handelstages (DIHK) in der PHOENIX-Sendung Kamingespräch. Der Bundesregierung sprach Stihl wirtschaftspolitische Kompetenz ab und kritisierte ihre "zu starke Anlehnung an die Meinung der Gewerkschaften".
Zudem sei die Regierung nicht mehr gewillt, "auf wirtschaftspolitischen Sachverstand zu hören." Rot-Grün mache derzeit einen Fehler nach dem anderen, sagte der ehemalige DIHK-Präsident. Dies schlage sich auch in der Stimmung der Unternehmen nieder.
Der ehemalige Firmenchef geht davon aus, dass es bei dem jetzigen wirtschaftlichen Kurs zu noch höherer Arbeitslosigkeit in Deutschland kommen werde. Der deutsche Mittelstand müsse entlastet werden, weil hier die meisten Arbeitnehmer beschäftigt und die Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt größer seien als bei der Großindustrie.
Stihl räumte allerdings ein, dass in Deutschland derzeit auf "sehr hohem Niveau gejammert" werde. "Wir haben hervorragende Ingenieure, wir haben hervorragende Kaufleute, wir haben hervorragende Entwickler auf sämtlichen EDV-Gebieten und wir können bei Neuentwicklungen ohne jeden Zweifel Maßstäbe setzen." Made in Germany habe nach wie vor einen hervorragenden Klang. Deshalb sei auch die Drohung einiger Konzerne mit Abwanderung ins Ausland "in sehr engen Grenzen" zu sehen.
PHOENIX zeigt das "Kamingespräch - Hans Peter Stihl im Dialog mit Klaus-Peter Siegloch" am Samstag, 7. Dezember 2002, um 22.15 Uhr.
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