Hundt: Verlust von Arbeitsplätzen geht weiter
"Problem liegt bei
der Funktionärsebene der Gewerkschaften"
Bonn (ots)
Von einem anhaltenden Verlust von Arbeitsplätzen in der deutschen Wirtschaft geht der Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), Dieter Hundt, aus. Die neue Rekordzahl von Unternehmensinsolvenzen in diesem Jahr werde zwangsläufig zu weiterem Beschäftigungsabbau führen, sagte Hundt in der PHOENIX-Sendung "Im Dialog" (Ausstrahlung heute, 21 Uhr).
Der BDA-Präsident forderte wegen der negativen Entwicklung am Arbeitsmarkt eine "neue Balance zwischen tarifvertraglichen Regelungen und betrieblichen Gestaltungsmöglichkeiten". In Betrieben, wo diese Möglichkeiten richtig und intensiv genutzt würden, seien die Beschäftigungsbedingungen deutlich verbessert, sagte Hundt. "Ich halte die deutschen Arbeitnehmer nicht nur für hoch qualifiziert, motiviert und engagiert, sondern auch für sehr flexibel. Das Problem besteht mehr auf der Funktionärsebene der Gewerkschaften, die die Entwicklungen, die um uns herum geschehen sind, nicht in entsprechendes Verhalten umsetzen." In den Unternehmen zeige sich "zigtausendfach, dass die Menschen wesentlich mehr bereit sind, Veränderungen zu akzeptieren, als dieses allgemein angenommen wird", so der BDA-Präsident weiter.
In der aktuellen Lage beim Autokonzern Opel habe er "Verständnis für die Reaktion der Beschäftigten." Dennoch warnte Hundt davor, das Fehlverhalten einzelner Manager zu verallgemeinern.
Der BDA-Präsident forderte Regierung und Opposition auf, den eingeschlagenen Reformweg fortzusetzen und zu intensivieren. "Ich beklage, dass uns offensichtlich der Reformmut schon wieder etwas verlässt und wir für den Rest dieser Legislaturperiode diesbezüglich nicht aktiv genug sind", so Hundt.
PHOENIX zeigt die Sendung "Im Dialog - Alexander Kähler mit Dieter Hundt" am heutigen Freitag um 21 Uhr. Wiederholungen im Nachtprogramm und am Montag, 25. Oktober, um 9.15 Uhr.
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